Seit gestern ist der zweite überregionale DAB+-Multiplex Deutschlands auf Sendung. Ich habe den Empfang im Raum Biebergemünd und Gelnhausen unter verschiedenen Bedingungen ausprobiert.
Test 1: Sangean WFR-29C mit Teleskopantenne indoor
Im ersten Test habe ich den Sangean WFR-29C mit der eingebauten Teleskopantenne zuhause verwendet. Der Empfänger stand mitten im Raum im ersten Obergeschoss. Die Empfangsbedingungen waren somit vergleichsweise schlecht.
Der Antenne-Deutschland-Multiplex im Kanal 9B war zwar gut, aber spürbar schlechter zu empfangen als der Digitalradio-Deutschland-Multiplex im Kanal 5C und erst recht der hr-Radio-Mux im Kanal 7B.
Alle drei Ensembles werden vom Standort Gelnhausen (Schnepfenkopf) verbreitet, der hr sendet mit 5 kW, die beiden bundesweiten Multiplexe nur mit jeweils 2 kW. So erklärt sich das stärkere Signal des hr, nicht aber die Unterschiede zwischen den beiden bundesweiten Multiplexen.
Test 2: Sangean WFT-3 an drehbarer Yagiantenne auf dem Dach
Im zweiten Test habe ich den an die drehbare Yagiantenne auf dem Dach angeschlossenen Sangean WFT-3 verwendet. In dieser Konstellation sind alle drei vom Standort Gelnhausen abgestrahlten Multiplexe mit vollem Signalpegel und ohne Signalfehler zu empfangen.
Der Antenne-Deutschland-Multiplex kann zusätzlich zu Kanal 9B auch auf Kanal 5D empfangen werden. Das Signal kommt vom Standort Würzburg (Frankenwarte) und reicht ebenfalls für eine stabile Audio-Decodierung aus.
Test 3: Skoda-Werksautoradio während der Fahrt
Das normalerweise nicht sonderlich empfangsstarke Skoda-Werksautoradio überrascht beim Empfang des zweiten „Bundesmuxes“ positiv. Selbst in meiner Garage ist das Signal auf Kanal 9B stabil. Das schafft manchmal, aber nicht immer, auch der hr im Kanal 7B. Bei Digitalradio Deutschland im Kanal 5C geht das Signal verloren, sobald man in die Garage fährt.
Auf der Fahrt nach Gelnhausen gab es keinen einzigen Aussetzer. Der neue bundesweite Multiplex war störungsfrei zu empfangen. Auch wenn man auf der Autobahn 66 Richtung Rhein-Main-Gebiet weiterfährt, sollte durchgehend guter Empfang möglich sein. Ob das auch in Fahrtrichtung Fulda gilt, muss sich in weiteren Tests zeigen.
Richtung Süden rechne ich mit keinem guten Empfang. Schon jenseits der Flörsbacher Höhe und in Wiesen könnte es Probleme geben, zumal die Senderstandorte Kreuzberg/Rhön und Pfaffenberg/Aschaffenburg noch fehlen. Das zeigt sich auch in der offiziellen Empfangsprognose für den zweiten „Bundesmux“.