Hitradio Namibia ist am 1. August 2012 als erster und bislang einziger deutschsprachiger Privatsender im Südwesten Afrikas auf Sendung gegangen. Vor vier Jahren habe ich hier im Blog erstmals über das Programm geschrieben, das sich im Land selbst, aber auch in Deutschland großer Beliebtheit erfreut.
Für mich ist Hitradio Namibia so etwas wie eine Brücke in das Land, das ich im Zeitraum von 2000 bis 2010 sehr oft bereist hatte. 2001 wäre ich beinahe sogar in Windhoek hängengeblieben. Almute Oehl, damals Leiterin des Deutschen Hörfunkprogramms der staatlichen NBC, hätte mich gerne eingestellt.
Der Job hätte mich nicht nur gereizt, er wäre so etwas wie ein Traumjob in einem Traumland gewesen. Allerdings hätte ich auch eine halbwegs gesicherte Existenz in Deutschland durch große Unsicherheit ersetzt. Auch und gerade bei der NBC ging es immer turbulent zu, wie sich beispielsweise 2003 gezeigt hat, als 30 Mitarbeiter – darunter auch Almute Ohl – beim Sender gekündigt hatten.
Hitradio Namibia mit professionellem Programm
Umso mehr freute ich mich über den Start von Hitradio Namibia, dessen Gründer Wilfried Hähner, ich natürlich noch aus „alten“ NBC-Zeiten kannte. Man merkte von Anfang an allen Machern an, dass sie mit großer Begeisterung bei der Sache sind und vor allem ein hochprofessionelles Programm gestalten, wie man es vom Funkhaus Namibia, wie das Deutsche Hörfunkprogramm der NBC mittlerweile heißt, bislang nicht kannte.
Erst in letzter Zeit machte ich mir ein bisschen Sorgen um Hitradio Namibia. Es gab weniger moderierte Sendungen als früher und irgendwie habe ich auch den Eindruck, dass es weniger Werbung als früher gibt. Und von Werbung lebt ein Privatradio nunmal.
War der Sender von der Einstellung bedroht? Das kann ich aus der Ferne nicht beurteilen. Wilfried Hähner holte sich aber schon im vergangenen Jahr neue Teilhaber ins Haus, blieb aber weiter Chef des Senders. In der gestrigen Frühsendung deutete er auch an, dass es wohl nicht-deutschsprachige Interessenten für die Übernahme des Senders gab.
Neues Team mit alten Bekannten
Nun hat Wilfried Hähner tatsächlich verkauft. Im ersten Moment war ich überrascht, fast schon entsetzt. Allerdings wird der Sender von Leuten fortgeführt, bei denen ich sicher bin, dass sie im Sinne des Gründers weitermachen. Sybille Moldzio kenne ich selbst noch von der NBC. Zudem war sie schon in der Vergangenheit für Hitradio Namibia tätig. Nun gehört ihr – zusammen mit Björn Eichhoff und Kai-Uwe Schonecke – der Sender.
Jochen Berends kenne ich ebenfalls noch von der NBC. Schön, dass er den Weg zurück zum Medium Radio gefunden hat. Dazu sind Andreas Thiemann, Christian Trede, Wilet de Jager und Sabine Vermeulen im Team dabei. Wilfried Hähner sagte „on air“, er wolle jetzt erst einmal Urlaub machen, was nach so vielen Jahren mehr als verständlich ist. Im neuen Jahr wird er als Moderator wieder bei Hitradio Namibia zu hören sein.
Große Pläne für die Zukunft
Wie Hitradio Namibia im Programm angekündigt hat, soll das Programm wieder ausgebaut werden. Außerdem strebe das Unternehmen eine Vergrößerung seines terrestrischen Sendegebiets an. Bereits seit Sendestart kann Hitradio Namibia in Windhoek und weit darüber hinaus – etwa bis Okahanjda im Norden und Rehoboth im Süden – auf 99,5 MHz empfangen werden.
Später kamen die Frequenzen 97,5 MHz für Swakopmund und Walfischbucht sowie für Lüderitz dazu. Seit Ende 2013 ist Hitradio Namibia zudem in Otjiwarongo auf 90,0 MHz und in Tsumeb auf 90,4 MHz zu empfangen, seit 2018 in Oshakati und Umgebung auf 101,1 MHz. Dazu kann der Sender via Internet in MP3 und AAC+ und über Satellit gehört werden.