Als im März Disney+ an den Start ging, gab es von der Deutschen Telekom ein unschlagbares Angebot: Der Konzern bot eigenen Kunden den Dienst für sechs Monate kostenlos an. Da die Mindestvertragslaufzeit nur einen Monat beträgt, geht man theoretisch keine finanziellen Verpflichtungen ein, da man zum Ende des Gratis-Zeitraums kündigen kann.
Hätte ich seinerzeit geahnt, was ich mir mit der Buchung dieser Option antue, dann hätte ich davon Abstand genommen. Zuerst musste man auf die zur Freischaltung von Disney+ notwendigen Details recht lange warten. Jetzt habe ich unerwartete Probleme, die Option wieder loszuwerden.
Fehler ist nicht neu
Bereits auf der September-Rechnung für meinen Telekom-Festnetzanschluss wurde Disney+ anteilig berechnet. Seinerzeit versicherten Kundenbetreuung und Telekom-hilft-Team, das werde mit der Oktober-Rechnung richtiggestellt. Das Gegenteil ist der Fall: Auf der aktuellen Rechnung wurde Disney+ gleich für den gesamten Monat in Rechnung gestellt.
Die Telekom-Kundenbetreuung erklärte, das hänge damit zusammen, dass die Option zum 24. September gekündigt sei. Die Rechnung sei aber vor diesem Zeitpunkt erstellt worden. Die Abrechnungssysteme würden aber erst nach Ablauf erkennen, dass Disney+ gekündigt wurde und demnach nicht mehr berechnet werden darf.
Erneut wurde ich auf die nächste Rechnung vertröstet, auf der der zu viel bezahle Betrag wieder gutgeschrieben werde. Allerdings werde die Telekom die Abbuchung der Oktober-Rechnung stoppen. In einem Monat werde dann der korrigierte Gesamtbetrag für Oktober und November vom Konto eingezogen.
Telekom verspielt Vertrauen
Sehr groß ist mein Vertrauen in die Telekom in dieser Sache ehrlich gesagt nicht. Was ist denn das – mit Verlaub – für ein Schrott-Abrechnungssystem, das nicht im Vorfeld erkennt, dass eine bestimmte Option nicht mehr berechnet werden darf? Das ist weder transparent, noch kundenfreundlich.
Ich fürchte, dass auch im kommenden Monat Disney+ wieder berechnet wird. Im Zweifelsfall müsste ich die Telekom-Pressestelle einschalten – ein Weg, der normalen Kunden wiederum nicht offensteht. Der Bonner Konzern sollte dringend für Abhilfe sorgen. Es reicht nicht, sich in der Werbung kundenfreundlich zu zeigen. Solchen Worten müssen auch Taten folgen.