Am Dienstagabend fand das diesjährige September-Event von Apple an. Eine insgesamt betrachtet komische, wenn auch durchaus gelungene Veranstaltung. Apple-Keynote im September ohne iPhone ist so etwas wie die Bundesliga ohne Fans im Stadion.
Und dann halt dieses Corona-bedingte Online-Ding. Hochprofessionell und durchaus ansprechend produziert, auch wenn mir die Produkte etwas zu schnell hintereinander abgespult wurden. Aber irgendwie wirkte das Event auch tot, oder zumindest nicht lebendig.
Die Bühne und die Zuschauer haben gefehlt. Das war so ein bisschen wie ein Werbefilm. Es kam nicht so richtig Keynote-Feeling auf. So bleibt zu hoffen, dass spätestens zur WWDC im Frühjahr/Sommer 2021 auch wieder Entwickler und Journalisten in den Apple Park eingelassen werden.
Gutes Upgrade für die Apple Watch
Was die Produkte, die Apple vorgestellt hat, angeht, so bin ich durchaus begeistert. Die Apple Watch Series 6 bringt zwar gegenüber dem Vorgänger keine revolutionären Neuigkeiten. Wer – wie ich – noch eine Apple Watch Series 3 besitzt, kommt sich vor, als sei das ein Produkt von einem anderen Stern.
Wer nicht ganz so tief in die Tasche greifen will, kann die neue Apple Watch SE wählen. Diese wurde in der Gerüchteküche zunächst für das kommende Frühjahr erwartet und war erst in den letzten Tagen vor der Keynote im Rennen für das September-Event. Klasse-Gerät, aber bei mir wird es wohl doch die neue „große“ Uhr – aber erst zusammen mit dem neuen iPhone, wann auch immer Apple dieses vorstellt und auf den Markt bringt.
Pro-Features im iPad Air
Wenn ich mir das neue iPad Air ansehe, dann stelle ich mir die Frage, ob sich der Aufpreis für ein iPad Pro überhaupt noch lohnt. Das was Apple da abgeliefert hat, weiß vor allem durch das Preis-/Leistungsverhältnis zu begeistern. Auch die Lösung für den Fingerabdrucksensor im Power-Button gefällt mir. Apple, bitte mache das auch im iPhone, Face ID zu Corona-Zeiten ist irgendwie nicht so richtig praktisch
Ich persönlich bleibe beim schon vorhandenen iPad Pro 10.5 und warte mit dem Neukauf eines Tablets auf eine 5G-Version. Das wird dann wohl wieder ein Pro-Modell, da diese Reihe wohl früher wieder aktualisiert wird als das iPad Air. Eilig habe ich es damit nicht, da ich das iPad nicht oft brauche.
Das „günstige“ iPad fand ich wiederum enttäuschend – weniger wegen der Hardware selbst, aber 370 Euro? Also wenn ich schon gefühlt knapp 400 Euro ausgebe, zahle ich doch lieber den Aufpreis, um für 630 Euro gleich das iPad Air zu kaufen. Das iPad der achten Generation wirkt mit seinem Design doch eher wie ein Gadget aus längst vergangenen Zeiten.
Apple One: Na ja…
Apple One ist sicherlich eine gute Sache für Kunden, die diese Dienste auch wirklich verwenden. Für mich ist das nichts. Apple Music nutze ich nicht, Apple TV+ nur bis November (dann läuft das Gratis-Jahr aus), Apple Arcade interessiert mich nicht mal. Bleibt also der iCloud-Speicher und da ist die Einzelbuchung dann doch günstiger.
Ein Kumpel, der die ganzen Dienste auch wirklich nutzt, zeigte sich wiederum noch während der Keynote begeistert und ja, wenn man das Zeug nutzt, lässt sich durch die Sammelbuchung Geld sparen. So gesehen hat Apple auch da alles richtig gemacht.
Die Produkte sind demnach rundum gelungen, wenn man vom zu hohen Preis für das iPad 8 einmal absieht. Für die Zukunft würde ich mir wieder echte Events anstelle eines solchen vorproduzierten Films wünschen. Ich verstehe ehrlich gesagt auch nicht, warum Apple das nicht outdoor, mit Abständen und vielleicht nicht ganz so großer Teilnehmerzahl als gewohnt gemacht hat.