hr2 kultur sollte eigentlich bereits im Frühjahr ein neues Programmschema erhalten. Hintergrund sind sinkende Hörerzahlen und Kosteneinsparungen. So soll im Tagesprogramm überwiegend auf klassische Musik gesetzt werden.
Zum 14. September wurde die Neuerung nun umgesetzt. Dabei wurden die Änderungen von den Hörern im Vorfeld kontrovers diskutiert, wie sich auch auf der Facebook-Seite von hr2 kultur zeigt. Während manche Hörer ihr „Kulturfrühstück“ vermissen, finden andere das neue Programmschema interessant.
Das hat sich geändert
Ich selbst bin kein Hörer von hr2. Mir drängt sich aber der Eindruck auf, dass gar nicht so viel geändert wurde wie man auf den ersten Blick vermuten könnte. In erster Linie hat der Hessische Rundfunk wohl kleine Programmnischen durch größere Sendeflächen ersetzt.
Diese Neuerung sorgt unter dem Strich für mehr Flexibilität bei der Programmgestaltung. Das wäre ja eigentlich ein Schritt in die richtige Richtung, sofern die Umsetzung stimmt. Das wiederum kann ich schlecht beurteilen.
Klassik-Programm fehlt in Hessen
Eines muss man freilich auch festhalten: Ein Programm mit überwiegend klassischer Musik fehlte dem Hessischen Rundfunk bisher. BR Klassik aus dem benachbarten Bayern zeigt, wie sich eine solche Welle eine treue Hörerschaft aufbauen kann.
Längere Wort-Inhalte, die nicht auf aktuelle Ereignisse eingehen, sind im 21. Jahrhundert im linearen Radio eigentlich nicht mehr ganz so angesagt wie früher. Hier sind Podcasts bzw. Audio-on-demand-Angebote das geeignetere Medium, zumal jeder Hörer die Möglichkeit hat, die Beiträge, die ihn interessieren, dann zu hören, wenn er gerade Zeit dafür hat.
ARD-Audiothek als Lösung für Wort
Mit der Audiothek hat die ARD bereits vor einiger Zeit eine geeignete Plattform für Audio-on-demand geschaffen. Diese Audiothek ist mittlerweile auch auf Android Auto und Apple CarPlay angekommen. So kann ich das Angebot dort nutzen, wo ich die meiste Zeit zum hören längerer Wortsendungen habe: auf längeren Autofahrten.
Ich würde mir noch wünschen, dass es die ARD-Audiothek künftig auch auf Smart Speakern gibt. Das wäre für die heimische Nutzung geeigneter als eine App auf Smartphone oder Tablet.