Wie berichtet bin ich nach dem Besuch der IFA Special Edition seit Samstagabend wieder zu Hause. Doch hat sich die Messe eigentlich gelohnt? Nun ja: Das, was wir da von Donnerstag bis Samstag auf dem Berliner Messegelände zu sehen bekamen, hatte mit einer echten Messe kaum etwas zu tun.
Es gab kaum Messestände und kaum Besucher. Selbst Pressekonferenzen fanden zum Teil nur virtuell statt – etwa durch ein vorbereitetes Video, das in der Messehalle abgespielt wurde. Hätte man sich die IFA Special Edition also auch gleich sparen können? Die Antwort ist nein.
Messe in Corona-Zeiten
Ich bewundere den Mut der Messe Berlin, die Veranstaltung im Rahmen des Möglichen auch in diesem Jahr auszurichten. Ich fand es eher „unglücklich“, dass auch deutsche Unternehmen wie die Telekom und AVM ihre Teilnahme abgesagt haben. Wer wirklich vor Ort war, bekam auch die Aufmerksamkeit des Fachpublikums.
Die Absage internationaler Konzerne ist wiederum verständlich. Kaum ein Pressesprecher, Produktmanager oder gar CEO wird sich tage- bis wochenlang in Quarantäne begeben wollen, nur um auf der IFA präsent zu sein. Doch auch dafür haben findige Firmen eine Lösung gefunden, etwa LG, das seinen CTO als Hologramm auf die Bühne projiziert hatte.
IFA-Comeback für die Deutsche Welle
Bemerkenswert fand ich, dass die Deutsche Welle ausgerechnet bei dieser etwas „merkwürdigen“ IFA ihr Messe-Comeback in Berlin feierte. In den vergangenen Jahren war der Auslandssender, dessen Messestand früher stets Treffpunkt für alle DXer war, gar nicht mehr auf der IFA vertreten.
Auch n-tv und das IPTV der BILD-Zeitung waren auf der IFA Special Edition zu finden. ARD und ZDF suchte man aber vergebens. Als Radio-Hersteller fand JVC Kenwood den Weg nach Berlin. Das Unternehmen führte auf der Messe auch ein neues Kombigerät – unter anderem für UKW, DAB+ und Internetradio – vor.
Messe-Rückblick im teltarif.de-Podcast
Ich fand es vor allem erfreulich, dass man sich nach vielen Monaten der fast ausschließliche virtuellen Veranstaltungen auch einmal wieder persönlich treffen konnte – sowohl mit Kollegen als auch mit Vertretern von Firmen. Schon dafür hat sich meiner Ansicht nach der Weg nach Berlin gelohnt, auch wenn es gerne ein paar Messe-Neuheiten mehr hätten sein dürfen.
Zusammen mit dem Kollegen Alexander Kuch habe ich auch im aktuellen Podcast von teltarif.de auf die IFA Special Edition zurückgeblickt.