Vor eineinhalb Jahren hat der überregionale DAB+-Multiplex in Österreich seinen Sendebetrieb aufgenommen. Jetzt hat der Netzausbau seinen vorläufigen Endstand erreicht. Seit gestern sind die Sender Klagenfurt 1 (Dobratsch-Villacher Alpe) und Wolfsberg 1 (Koralpe-Steinschneider) in Betrieb, sodass der österreichische „Bundesmux“ auch in Kärnten zu empfangen ist.
Beide neuen Sender arbeiten im Kanal 6A. Am Dobratsch wird mit einer Strahlungsleistung von 5 kW gesendet, an der Koralpe beträgt die Strahlungsleistung 2,5 kW. Sieht man sich die Netzabdeckungskarte an, so gibt es vor allem in den Alpen noch große Lücken. Dennoch ist vorerst kein weiterer Ausbau geplant, zumal 83 Prozent der österreichischen Bevölkerung als versorgt gelten.
Radio Klassik Stephansdom neu dabei
Parallel zur Vervollständigung des Sendernetzes wurde mit Radio Klassik Stephansdom auch ein neues Programm aufgeschaltet. Dennoch fehlt dem terrestrischen Digitalradio in Österreich weiterhin die Beteiligung des öffentlich-rechtlichen Österreichischen Rundfunks und auch die bundesweiten Privatsender Kronehit und Radio Austria sind bislang nicht dabei.
Verfügt der ORF auch über ein sehr gut ausgebautes UKW-Sendernetz, so haben die Privatradios noch große Versorgungslücken, die sich durch die zusätzliche Verbreitung über DAB+ zumindest minimieren ließen. Vor allem Radio Austria verfügt im Westen von Österreich nur über Sender kleiner Leistung.
Wann folgen weitere regionale Multiplexe?
Neben dem „Bundesmux“ gibt es in Österreich derzeit nur einen regionalen Multiplex in Wien. Eigentlich war es angedacht, zwei weitere regionale Ensembles ins Rennen zu schicken. Allerdings war in den vergangenen Monaten von diesen Plänen nicht mehr viel zu hören. Ob es möglicherweise Corona-bedingt zu Verzögerungen kommt, ist mir nicht bekannt.