Anfang August war es plötzlich da: das 5G-Netz der Deutschen Telekom in den nördlichen Ortsteilen von Biebergemünd. Ich konnte das Netz mit meinem Samsung Galaxy S20 Ultra nutzen – anders als etwa 5G von der Telekom in Gelnhausen, Wächtersbach oder Bad Orb, weil mein Samsung-Smartphone die dort genutzte Netzkonfiguration derzeit nicht unterstützt.
Jetzt hat die Telekom auch ihre Netzabdeckungskarte aktualisiert und stellt die 5G-Versorgung in Biebergemünd dar. Die Karte bestätigt meine Beobachtung, dass die Telekom-Basisstation, die vornehmlich die Ortsteile Wirtheim und Kassel versorgt, jetzt mit 5G aufgerüstet wurde.
Auch in Teilen von Lanzingen, Breitenborn und Lützel steht 5G von der Telekom zur Verfügung. Der Obergrund mit Roßbach und Bieber bleibt hingegen außen vor. Dafür haben wir im Obergrund bereits seit 2017 LTE neben 800 MHz auch auf 1800 MHz zur Verfügung. Der zusätzliche 4G-Träger hatte wiederum im Norden von Biebergemünd immer gefehlt.
Wow-Effekt bleibt aus
Ich persönlich empfinde den 5G-DSS-Ausbau der Telekom ehrlich gesagt als Werbegag. Natürlich habe ich jetzt in Kassel oder Wirtheim eine höhere Datenübertragungsgeschwindigkeit als früher zur Verfügung. Die von mir Anfang August gemessenen knapp 60 MBit/s sind aber sicher nicht das, was der Nutzer von 5G erwartet.
Ich frage mich, ob mit einem zusätzlichen LTE-Träger (den DSS freilich auch mit sich bringt) nicht mindestens der gleiche Effekt zu erzielen wäre, kann aber nicht einschätzen, ob LTE ohne DSS möglicherweise eine noch höhere Performance bieten würde.
Einerseits ist es beeindruckend, wenn man sich die Netzabdeckungskarte der Telekom ansieht und dort vielerorts schon die 5G-Verfügbarkeit ausgewiesen ist. Wenn man aber bedenkt, dass es derzeit kaum Endgeräte gibt, die das Netz komplett unterstützen und die Datenraten auf einem Niveau liegen, das auch LTE bieten würde, ist man als Kunde zumindest verwundert.