Am vergangenen Samstag war ich zusammen mit Hobbyfreunden auf Sender-Tour. Unter anderem stand der Besuch des Senders Buchen des Südwestrundfunks auf dem Programm. Dabei handelte es sich ursprünglich um einen Mittelwellensender des Süddeutschen Rundfunks, der heute für UKW und DAB+ genutzt wird.
Der Mittelwellensender wurde schon 1993 stillgelegt. 2018 wurde der frühere, 53,9 Meter hohe Mast durch einen 50 Meter hohen Neubau ersetzt. Allerdings steht der Sender nur 395 Meter über dem Meeresspiegel. Damit versorgt er Buchen und Walldürn recht gut. Das dürfte auch die ursprüngliche Aufgabe des Senders gewesen sein.
Für SWR4 Baden-Württemberg betreibt der Südwestrundfunk aber einen 25 kW starken Sender in Buchen. Die Reichweite dieses Senders wird vor allem durch den niedrigen Standort begrenzt. Auch die 5 kW des DAB+-Senders in Buchen spielen nur im Nahbereich eine Rolle, da der Standort viel zu niedrig ist.
Fernsehsendungen gibt es aus Buchen heutzutage nicht mehr. Analog wurde früher das ARD-Programm auf Kanal 6 verbreitet – allerdings nur mit einer Leistung von 2 Watt. Somit dürfte sich die technische Reichweite dieses Füllsenders auf einige Stadtteile von Buchen beschränkt haben.
Nachfolgend nun die aktuelle Frequenzbelegung am Standort Buchen.
UKW-Hörfunk
91,9 MHz | SWR1 Baden-Württemberg | 0,1 kW |
94,1 MHz | SWR3 | 0,05 kW |
97,1 MHz | SWR2 | 0,05 kW |
107,5 MHz | SWR4 Baden-Württemberg | 25 kW |
DAB+-Hörfunk
SWR Baden-Württemberg Nord | Kanal 9D | 5 kW |
Standort Mudau als Alternative?
Für den privaten Rundfunk (ursprünglich Radio T.O.N., heute Regenbogen 2) wurde die eigentlich für Buchen koordinierte Frequenz 102,1 MHz in den 80er Jahren zum Standort Mudau-Reisenbach verlagert. Das sorgt für eine hohe technische Reichweite bis nach Mittelhessen und in den mittleren Neckarraum.
Für den Südwestrundfunk wäre Mudau-Reisenbach als Standort vermutlich weniger interessant. Die 50- und 100-Watt-Frequenzen sind schließlich gezielt zur Versorgung von Buchen und Walldürn gedacht und die 107,5 MHz wird sich aufgrund der Gleich- und Nachbarkanalsituation vermutlich nur schwer umkoordinieren lassen.
Für DAB+ wäre Mudau-Reisenbach ebenfalls keine Alternative. Der Standort verspricht zwar eine grundsätzlich hohe technische Reichweite. Umgekehrt kommt es selbst im Nahbereich aufgrund der schwierigen Topografie schon zu punktuellen Empfangsproblemen.