Die Vorwahl 0700 war für persönliche Rufnummern gedacht, die man ein Leben lang hat und nutzt. Hier sollte man immer und überall erreichbar sein – egal ob am Festnetz oder Handy, zuhause oder im International Roaming. Die Idee war gut, die Umsetzung war schlecht.
0700 wurde – mit wenigen Ausnahmen – als Sonderrufnummer tarifiert und so hat sich dieser Rufnummernbereich nie durchgesetzt. Von meinen einst drei oder vier Nummern (ich weiß es schon gar nicht mehr genau) war zuletzt nur noch eine einzige übrig – und auch das nur aufgrund eines kostenlosen Journalistentarifs von 1&1.
Nun stellen die Deutsche Telekom und eben auch 1&1 ihren 0700-Dienst ein. Die Kündigung zum 31. Juli schickte mir 1&1 schon vor Monaten. De facto war meine Nummer schon gestern nicht mehr aktiv. „Beworben“ habe ich diese schon seit Jahren nicht mehr. Rest in Peace, 0700.
Gratis-Angebot von Teleflash
Teleflash bietet weiterhin kostenlos das Hosting von 0700-Rufnummern an. Zu diesem Anbieter könnte ich meine Nummer nun umziehen. Allein der Sinn, das zu tun, erschließt sich mir nicht, denn wirklich genutzt habe ich die Rufnummer schon seit Jahren nicht mehr.
Das Projekt 0700 ist gescheitert und die Tatsache, dass sich nun sogar die Deutsche Telekom von diesem Rufnummernkreis verabschiedet, spricht glaube ich für sich. 0700 war immer nur etwas für Freaks und deren Anzahl war eben so überschaubar, dass sich das Hosting für die Anbieter nicht mehr lohnt.
In Zeiten von Allnet-Flats und Rufnummernportierung ist heutzutage eigentlich die Handynummer das, was 0700 einmal sein sollte: Eine persönliche Telefonnummer, die man ein Leben lang haben und nutzen kann. Hier würde ich mir noch das eine oder andere intelligente Feature wünschen, etwa die Möglichkeit, die Erreichbarkeit meiner Privatnummer auf bestimmte Kontakte zu beschränken. Aber ansonsten passt das doch und 0700 ist schlicht überflüssig.