Ein Hobbyfreund von mir ist in der beneidenswerten Situation, eine Ferienwohnung in Freudenstadt im Schwarzwald zu haben. Doch damit nicht genug. Das Haus, in dem sich diese Wohnung befindet, liegt an einer der höchsten Stellen der Stadt und noch dazu im 14. Stock des Gebäudes.
Kein Wunder also, dass dort sehr gute Bedingungen für Rundfunkfernempfang (DX) auf DAB+ und UKW herrschen. Eigentlich wollte ich schon im vergangenen Jahr einen Ausflug in den Schwarzwald machen, um selbst diese hervorragende Empfangslage zu genießen. Das hat zeitlich nicht gepasst, aber gestern war es nun soweit und gegen 8 Uhr machte ich mich auf den Weg Richtung Süden.
Zwischenstopps noch in Hessen
Den ersten Zwischenstopp hatte ich schon nach wenigen Kilometern eingelegt. In Gelnhausen-Höchst habe ich das Auto vollgetankt und war beim Bäcker, danach ging es über die Autobahn 66 und die Bundesstraße 43a zur Autobahn 3 bis zum Frankfurter Kreuz.
Hier bog ich auf die Autobahn 5 ab, um nach wenigen Minuten an der Ausfahrt Mörfelden-Walldorf die Autobahn zu verlassen. An einem Parkplatz war ich mit einem weiteren Hobbyfreund verabredet. Von hier aus ging es dann gemeinsam weiter nach Baden-Württemberg.
Baustellen und Staus
Wir waren eigentlich sehr gut in der Zeit, verloren aber mehr als eine halbe Stunde durch Baustellen. Leider hinterließ hier auch TomTom kein gutes Bild. Die Navi-App kannte die Staus nicht einmal, sodass es auch keine Empfehlung für eine schnellere Strecke gab.
Bei Rastatt haben wir die Autobahn verlassen, um durch das Murgtal, bekannt durch das normalerweise jährlich stattfindende überregionale DX-Treffen im Mai, weiter nach Freudenstadt zu fahren. Nach der Autobahnausfahrt legten wir eine kurze Pause an einer Tankstelle ein, bevor es auf die letzten Kilometer Richtung Freudenstadt ging.
DX-Nachmittag auf dem Balkon
Das Wetter war traumhaft und so sprach nichts gegen einen DX-Nachmittag auf dem Balkon. Ich hatte den Reuter Pocket und den Sony XDR-P1DBP dabei. Es war durchaus beeindruckend, auf DAB+ Programme aus der Schweiz, aus Österreich und aus Bayern zu empfangen, obwohl wir gefühlt eher in der Nähe von Frankreich waren.
Auf UKW war beispielsweise SRF 1 vom Standort Hoher Kasten auf 104,8 MHz zu empfangen. Die Strahlungsleistung beträgt nur 50 Watt. Der Reuter Pocket kitzelte auch Hitradio Ö3 vom Pfänder auf 89,6 MHz heraus – eingekeilt zwischen zwei big-FM-Sendern auf 89,5 und 89,7 MHz. Ein gesamter UKW-Bandscan würde viele Stunden dauern. Dafür reichte leider die Zeit nicht aus.
Sightseeing und Rückfahrt
Vor dem Abendessen war noch Zeit für etwas Sightseeing in der Stadt, wo wir uns unter anderem einen der größten Marktplätze Deutschlands angesehen haben. Gegen 21 Uhr war es an der Zeit, die Heimreise anzutreten. Dieses Mal fuhren wir über die Bundesstraße 294 bis nach Pforzheim, um von dort auf den Autobahnen 8 und 5 wieder nach Hessen zurückzufahren.
Auf der Bundesstraße 294 zeigt sich leider, wie bescheiden in Deutschland teilweise noch die Mobilfunkversorgung ist. Selbst mit Telekom-SIM fuhren wir kilometerlang durch Funklöcher. Auf weiteren Teilbereichen der Strecke war nur GSM/EDGE verfügbar. Das ist nun wirklich nicht mehr zeitgemäß.
Zurück nach Mitternacht
Kurz nach Mitternacht war ich nach einem sehr schönen Tag wieder zu Hause. Der Ausflug hat sich in jedem Fall gelohnt und ich kann mir gut vorstellen, diesen irgendwann zu wiederholen. Dann würde sich vielleicht auch ein verlängertes Wochenende – etwa an Ostern oder Pfingsten – anbieten, um etwas mehr Zeit vor Ort zu haben.