Nach dem Frühstück habe ich heute wie geplant Rügen verlassen. Einerseits fand ich das ein bisschen schade, denn ich habe mich dort sehr wohlgefühlt. Andererseits freue ich mich auf Usedom, wobei es aktuell unsicher ist, wie viel ich von der Insel überhaupt haben werde.
Aktuell sieht es zwar danach aus, dass es morgen trocken bleibt. Für Mittwochnachmittag und Donnerstag werden wiederum Niederschläge vorhergesagt. Sollte sich das für den Donnerstag bewahrheiten, würde ich vielleicht sogar einen Tag früher abreisen. Noch hoffe ich, dass der Wetterbericht sich irrt.
Foto-Stopp am Sender Züssow
Die Fahrt von Glowe auf Rügen nach Koserow auf Usedom dauerte netto rund zwei Stunden. Ich habe unterwegs aber zwei Stopps eingelegt. Zum einen kam ich eher überraschend am Sender Züssow vorbei, über den das bundesweite DAB+-Ensemble im Kanal 5C und der NDR-Multiplex für Mecklenburg-Vorpommern im Kanal 8B ausgestrahlt werden.
Früher wurde der Standort auch für analoges Fernsehen genutzt. Mit dem Start des terrestrischen Digitalfernsehens wurde der Standort für TV aber aufgegeben. UKW-Rundfunk gab es aus Züssow interessanterweise nie.
Übergang nach Usedom
In Wolgast habe ich schließlich die Peenebrücke passiert, sodass ich auf Usedom angekommen bin. Hier legte ich den zweiten Stopp ein, um die Brücke und deren Umgebung zu fotografieren. Zeit hatte ich ja, denn offiziell hätte ich ohnehin vormittags noch nicht im Hotel einchecken können.
Gegen 13 Uhr habe ich das Nautic Hotel in Koserow erreicht, wo ich die kommenden Nächte verbringen werde. Der Zufall will es, dass ein Kumpel bereits vor zwei Wochen im gleichen Hotel war. Er hatte vom Nautic Hotel in höchsten Tönen geschwärmt und auch ich muss sagen: Ich habe schon schlechteres gesehen.
Weiterfahrt nach Ahlbeck
Zum Glück war mein Hotelzimmer schon bezugsfertig, sodass ich einchecken und nach Ahlbeck weiterfahren konnte. Eigentlich hatte ich die Fahrt nach Ahlbeck bzw. zur deutsch-polnischen Grenze für Mittwoch geplant. Aufgrund der unsicheren Wetteraussichten für die zweite Wochenhälfte habe ich den Trip aber vorgezogen.
Ahlbeck ist ein sehr schönes Städtchen. Hier würde sich sicher auch ein zweiter, längerer Besuch lohnen. Heute wollte ich vor allem zum Strand – natürlich nicht zu irgendeinem Strand, sondern zu dem Abschnitt, der gleichzeitig die deutsch-polnische Grenze darstellt.
Ich parkte das Auto in der Innenstadt und machte mich zu Fuß auf dem Weg über die Strandpromenade und über den Fuß- und Radweg durch den Wald zur Grenze, die hier regelrecht touristisch vermarktet wird. Kontrollen gab es weder auf deutscher, noch auf polnischer Seite.
Ich ging die wenigen Meter zum Strand, wo dann auch die berühmten Grenzpfähle in den deutschen bzw. polnischen Nationalfarben stehen. Direkt am Strand gibt es keinerlei Hinweise auf die Grenze. Typische Grenzsteine habe ich überhaupt nicht gesehen.
Über Swinemünde und Ahlbeck nach Heringsdorf
Ich lief weiter Richtung Osten und kam schließlich in Swinemünde an. Dort machte ich noch einige Fotos. Inzwischen war später Nachmittag, sodass es an der Zeit war, zurück nach Ahlbeck zu laufen. Dort kehrte ich bei einem Italiener zum Essen ein. Dann fuhr ich Richtung Hotel.
Ein letztes Highlight gab es aber noch: Als ich durch Heringsdorf fuhr, entdeckte ich auf der linken Seite den Senderstandort der Deutschen Funkturm. Dieser ist nur wenige hundert Meter von der Hauptstraße entfernt, sodass ich es mir nicht nehmen ließ, eine weitere Fotosession einzulegen.
Mir ist das recht große Betriebsgebäude aufgefallen. Zudem standen mehrere Fahrzeuge auf dem Gelände. Offenbar ist der Standort also sogar bemannt. Aus Heringsdorf senden NDR und Deutschlandradio, Antenne MV und Ostseewelle auf UKW. Dazu kommen die DVB-T2-HD-Multiplexe von ARD und ZDF.
Dafür, dass der heutige Tag eigentlich vor allem dem Transfer von Rügen nach Usedom dienen sollte, war er dann doch ziemlich ereignisreich. Ich würde ihn fast als einen der schönsten und interessantesten Tage des ganzen Urlaubs bezeichnen.