Hamburg Zwei gehört zu den Radioprogrammen in Deutschland, die mit ihrer Musik meinen Geschmack recht gut treffen. Im vergangenen Jahr hatte der Sender erstmals aus einem öffentlichen Studio, dem 80er Café, gesendet. Anfang März wurde nach gut zwei Monaten Pause ein neues 80er Café eingeweiht.
Wenn mir zu diesem Zeitpunkt jemand gesagt hätte, wie sich die darauffolgenden Wochen in Deutschland und in der Welt ganz allgemein entwickeln würden, hätte ich ihn wohl für verrückt erklärt, auch wenn Corona zu diesem Zeitpunkt längst in meinem Leben angekommen war. Der Mobile World Congress (MWC) fand nicht statt, später wurde auch die Internationale Tourismus Börse (ITB) abgesagt.
Trotz ausgefallener ITB fuhr ich nach Berlin. Auf dem Rückweg machte ich einen größeren Umweg über Hamburg, um das 80er Café von Hamburg Zwei zu besuchen. Eineinhalb Wochen später musste der Sendebetrieb wieder zurück ins Funkhaus verlagert werden. Mittlerweile war Corona so richtig angekommen.
Comeback unter Pandemie-Bedingungen
Seit Mittwoch sendet Hamburg Zwei nun wieder aus dem 80er Café in der Hamburger Meile. Lustig daran ist: Kaum hatte ich im März das Studio im Einkaufszentrum besucht, musste der Betrieb von dort eingestellt werden. Jetzt fahre ich auch kurz nach dem Neustart wieder dort vorbei.
Für einen Besuch wird es heute zeitlich nicht reichen und am Sonntag hat die Hamburger Meile ja leider geschlossen, sodass ich Hamburg Zwei natürlich im Autoradio hören, aber nicht besuchen kann. Ich bin allerdings irgendwie auch froh, das 80er Café noch vor Einführung der Corona-Maßnahmen erlebt zu haben.
Abstand halten heißt keine wirklich guten Fotos aus dem eigentlichen Studio machen. Schutzmaske heißt, man fühlt sich nicht richtig wohl. Und die jetzt geltende Beschränkung auf sechs gleichzeitige Besucher mag sinnvoll sein, würde aber nur einen sehr kurzen Besuch ermöglichen, weil die nächsten Leute längst auf Einlass warten.
Ich drücke die Daumen
Nicht falsch verstehen: Ich freue mich, dass es nach zweieinhalb Monaten weitergeht. Zudem ist die jetzige Lösung besser als nichts. Dennoch ist es nicht das gleiche wie vorher. Ich drücke die Daumen, dass der Sendebetrieb nun wie geplant bis zum Jahresende aus der Hamburger Meile durchgeführt werden kann – und am Radio bin ich selbstverständlich gerne mit dabei.