Lange Zeit war unklar, ob das gestrige Fußball-Bundesligaspiel zwischen Werder Bremen und Bayer Leverkusen überhaupt im deutschen Fernsehen zu sehen ist. Dann am Sonntagnachmittag die für Fußballfans erlösende Nachricht: DAZN überträgt.
Gestern Nachmittag haben sich die Ereignisse schließlich überschlagen: DAZN bestätigte, das Spiel nicht nur in Deutschland, sondern auch in Österreich und der Schweiz zu zeigen. Zugleich gab Amazon bekannt, die Begegnung aus dem Bremer Weserstadion auf Prime Video ebenfalls zu übertragen. Damit gab Amazon seinen Einstand in die Bundesliga-Berichterstattung mit Bewegtbild.
Diese Lösung für die TV-Berichterstattung war aus meiner Sicht ein gepflegter Stinkefinger der Deutschen Fußball Liga (DFL) in Richtung Eurosport. Auf der anderen Seite frage ich mich, wie es rein rechtlich überhaupt sein kann, dass die DFL die Senderechte kurzerhand am eigentlichen Lizenznehmer vorbei an zwei andere Anbieter vergibt.
Gute Lösung im Sinne der Fans
Wie auch immer das rechtlich abgelaufen ist: Danke DFL! Ihr habt Fußball-Deutschland einen großen Gefallen getan. Es wäre höchst peinlich gewesen, wenn ausgerechnet in der jetzigen Zeit ein Bundesliga-Spiel gar nicht im Fernsehen läuft.
Die Übertragung bei Amazon war für mich so etwas wie das Sahnehäubchen, zumal sich der Anbieter bei der Vorberichterstattung sogar mehr Mühe als DAZN gegeben hat. Alle Achtung. was die Jungs und Mädels da kurzfristig aus dem Boden gestampft haben.
Technisch und inhaltlich gab es an der Amazon-Übertragung fast nichts auszusetzen. Bild und Ton waren allerdings leicht zeitversetzt. Interessant fand ich, dass Anna Kraft, die man eigentlich von Eurosport kennt, im Studio moderiert hat. Offenbar war es ausgerechnet auch Eurosport, das Amazon bei der Realisierung der Übertragung unter die Arme griff.
Wie geht es weiter?
Nun bin ich gespannt, wer am Freitag das Berliner Derby zwischen Hertha BSC und Eisern Union überträgt. Von mir aus kann man die Sendungen bei DAZN und Amazon gerne beibehalten.