Bei vielen Programmveranstaltern gibt es heutzutage die Unart, mit Senderkennungen so zu experimentieren, dass die eigene Station möglichst weit oben in der Programmliste auf den Empfängern der potenziellen Hörer auftaucht. Dieser Schuss kann aber auch nach hinten losgehen, wie das aktuelle Beispiel Radio Frankfurt zeigt.
Auf DAB+ wird Radio Frankfurt nämlich mit dem Sendernamen vorangestellten Unterstrich angezeigt. „_Radio Frankfurt“ anstelle von „Radio Frankfurt“ liest man nun auf den Displays der Empfangsgeräte. Damit erhofft sich der zur Radiogroup gehörende Kanal, in den Senderlisten ganz vorne zu erscheinen. Das klappt aber nicht in jedem Fall.
Hier ist Radio Frankfurt ganz hinten
Bei meinem Hama DIT2000M, den ich im Büro im Einsatz habe, ist Radio Frankfurt nun an letzter Stelle im Senderverzeichnis zu finden. Beim Hama DIR3100 wiederum, den ich in der Küche betreibe, geht die Idee des Programmveranstalters auf. Hier wird Radio Frankfurt ganz vorne in der Liste dargestellt.
Erinnerungen an die 90er Jahre werden wach. Damals war es „Mode“, dass viele Radiostationen den RDS-PS-Code zur Anzeige programmbegleitender Daten missbraucht haben. Dabei gehören diese in den – zugegeben kaum genutzten – Radiotext, während im PS-Code nur der Sendername zu finden sein soll.
Medienbehörden sollten einschreiten
Ich bin der Ansicht, dass diese Unsitte ein Ende haben muss. Medienbehörden sollten einschreiten und diesen Missbrauch der Senderkennungen unterbinden. Dabei spielt es keine Rolle, ob der Text auf DAB+ oder auf UKW verunstaltet wird. Oder nennt sich Radio Frankfurt jetzt auch on air „Unterstrich Radio Frankfurt“? Wohl kaum.