OnePlus 8 Pro (Foto: OnePlus)
OnePlus 8 Pro (Foto: OnePlus)

OnePlus verabschiedet sich von günstig

Als OnePlus vor rund sechs Jahren als neue Smartphone-Marke antrat, war das Unternehmen regelrecht Kult. Die Mobiltelefone waren im Vergleich zur Konkurrenz günstig, obwohl der Hersteller Highend-Komponenten verbaut hatte. So waren die Handys sehr beliebt, aber auch rar. Nur auf Einladung war es möglich, ein Gerät zu erwerben.

Ich persönlich konnte den Hype um das OnePlus One gar nicht so richtig nachvollziehen, denn der Handheld hatte auch einen entscheidenden Nachteil: Das für den deutschen Markt wohl wichtigste LTE-Band 20 (800 MHz) wurde nicht unterstützt.

Die nachfolgenden OnePlus-Smartphones waren dann frequenz- und netztechnisch auf der Höhe. Vor allem beim OnePlus 2 fand ich aber das Display nicht wirklich hochwertig. Das sah – mit Verlaub – wie billiger China-Mist aus, der Fingerabdrücke magisch anzog. Erst mit dem OnePlus 3 war auch das Display in Ordnung. Dafür waren die Handys aber auch auch nicht mehr ganz so günstig.

OnePlus ist jetzt richtig teuer

Nichtsdestotrotz war ein OnePlus 3 immer noch eine sehr gute Alternative zu einem Flaggschiff von Herstellern wie Samsung und Apple. Kunden bekamen immer noch hochwertige Technik, ohne einen gefühlten Monatslohn dafür investieren zu müssen.

In den folgenden Jahren hatte sich OnePlus immer mehr von seinem ursprünglichen Image entfernt. Die Preise schnellten immer weiter nach oben. Mit dem gestern vorgestellten OnePlus 8 (Pro) hat sich der Hersteller endgültig in die Reihe der Hochpreis-Anbieter eingereiht. Das Spitzenmodell kostet stolze 999 Euro und selbst die günstigste Geräte-Variante schlägt mit 699 Euro zu Buche.

Mit der jetzigen Preisgestaltung dürften die OnePlus-Smartphones für viele Kunden uninteressant geworden sein. Auf der anderen Seite hat sich der Hersteller eine Fan-Basis aufgebaut, die vielleicht auch bei höheren Preisen der Marke treu sind. Dazu kommt nun die Vermarktung der Geräte, die auf eine breitere Basis gestellt wurde – etwa auch über Mobilfunk-Netzbetreiber wie die Deutsche Telekom. So könnte die Strategie des Herstellers sogar aufgehen.