Der DAB+-Sender auf dem Hahnenkamm bei Alzenau sorgt dafür, dass die digital verbreiteten Programme aus Bayern auch in weiten Teilen des Rhein-Main-Gebiets zu empfangen sind. Bereits vor einiger Zeit wurden Pläne bekannt, einerseits die Sendeleistung zu erhöhen, andererseits aber auf ein Richtdiagramm umzustellen.
Zumindest für den Multiplex im Kanal 11D wurde diese Änderung nun offenbar durchgeführt. Richtung Südosten wird nun mit 16 kW gesendet. Nach Nordwesten ist die Strahlungsleistung hingegen auf 2,5 kW reduziert wurden. Bisher waren es 10 kW.
Reichweite Richtung Rhein-Main beschnitten
Die Änderung sorgt dafür, dass der Empfang der betroffenen Programme Bayern 1 Niederbayern/Oberpfalz, Bayern 2 Süd, Bayern 3, BR-Klassik, B5 aktuell, B5 Plus, Bayern Plus, Puls, BR Heimat und Antenne Bayern im Rhein-Main-Gebiet deutlich schlechter geworden ist.
Hintergrund dürfte sein, dass der Westdeutsche Rundfunk in Nordrhein-Westfalen den gleichen Kanal nutzt und auch noch einen Sender auf dem in Hessen gelegenen Standort Biedenkopf (Sackpfeife) plant. Mit der Kastration des Senders Alzenau sollen wohl gegenseitige Störungen verhindert werden.
Der Hörer hat das Nachsehen
Ich finde diese Entwicklung höchst unerfreulich. Die DAB+-Befürworter werden argumentieren, dass der Bayerische Rundfunk und Antenne Bayern keinen Versorgungsauftrag für Hessen haben. Ich wiederum sage, dass es für den Hörer nicht nachvollziehbar ist, dass er Programme, die er zunächst empfangen konnte, nachträglich wieder weggenommen bekommt.
DAB+ hat seine Vorzüge, aber wenn der Rundfunk immer mehr zum Richtfunk verkommt und Overspill in benachbarte Sendegebiete immer mehr eingeschränkt und sogar nachträglich beschnitten wird, entwickele ich mich allmählich zum Gegner dieses Systems. Bleibt zu hoffen, dass der ebenfalls aus Alzenau verbreitete Kanal 10A nicht ähnlich kastriert wird. Zu befürchten ist das allerdings.