Ungewöhnliche Zeiten erfordern ungewöhnliche Maßnahmen. So kommt die Frühsendung von Bayern 1 seit heute und bis auf weiteres aus dem Wohnzimmer von Marcus Fahn. Unterstützt wird Marcus Fahn von seiner Kollegin Ulla Müller, die weiterhin im Funkhaus in der Münchner Arnulfstraße arbeitet.
Hintergrund der ungewöhnlichen Maßnahme: Jemand aus dem direkten persönlichen Umfeld von Marcus Fahn gehört zur sogenannten Risikogruppe in Zeiten, in denen das Corona-Virus unser aller Leben verändert. Diese Person soll bestmöglichen Schutz genießen, weswegen Marcus Fahn nun – wie viele andere auf der ganzen Welt – aus dem Homeoffice arbeitet.
Soundcheck bestanden
Die Lösung gilt bis auf weiteres und klappt sehr gut, wie ich heute früh selbst gehört habe. Das Mikrofon klingt vielleicht nicht ganz so voluminös wie im Normalfall. Wüsste man aber nicht, dass die Sendung aus dem Wohnzimmer statt aus dem Studio kommt, dann würde das nicht weiter auffallen.
Bayern 1 reiht sich damit in die Liste der Radiostationen ein, die aktuell ihr Programm umstellen, um dem Umstand Rechnung zu tragen, dass sich der Alltag für alle – quasi weltweit – derzeit verändert hat. Auch einen Podcast zum Thema Corona-Krise bietet das meistgehörte Programm des Bayerischen Rundfunks mittlerweile an.
Gefälliges Musikprogramm mit Schönheitsfehlern
Vor zehn Jahren war Bayern 1 mein absoluter Lieblingssender. Das Programm ist auch heute noch hochprofessionell und gut gemacht. Es hat allerdings einige Schönheitsfehler, die dazu beitragen, dass ich es nicht mehr so oft wie früher einschalte.
Zum einen wird nicht nur von 23 bis 5 Uhr ein unmoderiertes Musikprogramm ausgestrahlt, sondern stundenweise – am Wochenende – auch tagsüber. Dann gibt es seit etwas mehr als einem Jahr werktags ab 19 Uhr das Talkformat „Die blaue Couch“, das den Programmfluss unterbricht und vielleicht besser auf Bayern 2 aufgehoben wäre.