Seit dem 1. August 2015 ist in Potsdam und Umgebung Radio BH eins auf UKW 95,3 MHz zu empfangen. Dabei handelt es sich um eines der wenigen echten Privatradios in Deutschland. Hinter Radio BH eins steht kein Großkonzern und auch kein Zeitungsverlag. Es handelt sich vielmehr um ein mittelständisches Unternehmen, bei dem der Chef, Hartmut Behrenwald, fast täglich auch selbst am Mikrofon steht.
Genau das macht Radio BH eins so sympathisch: Gemacht wird das Programm von einem kleinen, engagierten Team, das mit Herzblut bei der Sache ist – und das hört man, wenn man den Sender einschaltet, der mit einer Strahlungsleistung von 630 Watt arbeitet und der seinen Standort auf einem Potsdamer Hochhaus hat.
Studiobesuch am vergangenen Samstag
Am vergangen Samstag hatte ich die Möglichkeit, die Studios von Radio BH eins zu besuchen. Diese sind vor einiger Zeit aus dem Filmpark Babelsberg in neue Räumlichkeiten über einem Küchenstudio und neben einer Aral-Tankstelle umgezogen.
Als ich kurz nach 9 Uhr klingelte, begrüßte mich schon Radiolegende Dennis King. Dennis hatte Anfang des Jahres die werktägliche Frühsendung aufgegeben und ist stattdessen jetzt wieder – wie in den Anfangszeiten von Radio BH eins – am Samstagvormittag zu hören.
Interessante Zeit bei Radio BH eins
Natürlich gab es viel zu erzählen, sodass die Zeit im BH-eins-Studio schnell verging. Neben dem Hauptstudio, aus dem das Liveprogramm kommt, gibt es noch ein Produktionsstudio, ein Redaktionsbüro und die Küche – alles im Design und Branding des Senders gehalten.
Was mir noch unbekannt war: Radio BH eins bezieht seine Nachrichten von BB Radio, dem landesweiten privaten Hörfunksender in Brandenburg. Ansonsten gibt es werktags von 6 bis mindestens 18 Uhr moderierte Sendungen. Oft wird auch bis 20 oder 21 Uhr live gesendet. Für mich persönlich ein Highlight ist auch die „Maxi-Stunde“ mit Hartmut Behrenwald, die täglich ab 22 Uhr auf dem Programm steht.
Begrenzte technische Reichweite
Schade finde ich, dass Radio BH eins nicht mehr über DAB+ zu empfangen ist. Da waren aber wohl die Streuverluste zu groß. Sprich: Es brachte dem Sender wenig, in weiten Teilen Brandenburgs zu hören zu sein, wo man doch lokal für das Publikum in Potsdam sendet. Zudem seien die Kosten im Verhältnis zur zusätzlichen Hörerreichweite zu hoch gewesen.
Für die UKW-Frequenz 95,3 MHz hofft Radio BH eins auf eine Erhöhung der Strahlungsleistung. Es wird aber wohl dabei bleiben, dass der Sender Richtung Nordosten – und damit Richtung Berlin – nicht mit voller Leistung arbeiten kann. Damit soll vermutlich die Frequenz 95,4 MHz von BB Radio geschützt werden, deren Standort früher in Oranienburg war und die mittlerweile aus Eberswalde abgestrahlt wird. Abseits des terrestrischen Sendegebiets bleibt aber immer noch der Livestream, um das Programm zu verfolgen.