Vodafone ist der einzige Mobilfunk-Netzbetreiber, der im Biebergemünder Obergrund nur mit GSM und demnach faktisch nicht nutzbarem Internet über den EDGE-Standard vertreten ist. Auf der offiziellen Netzabdeckungskarte weist Vodafone Teile von Bieber und Roßbach sogar als LTE-versorgt aus. Das ist ein schlechter Scherz, denn für eine ernsthaft nutzbare Versorgung sind die Restsignale, die von den Basisstationen in Neu-Wirtheim und Flörsbach noch ankommen, viel zu schwach.
Die Versorgungslücke soll geschlossen werden und mittlerweile gibt es dafür auch einen konkreten Plan, wie die Vodafone-Pressestelle auf Anfrage zu berichten wusste:
- Wir haben in 63599 Biebergemünd-Roßbach rund 68 Prozent der Bevölkerung an unser LTE-Netz angeschlossen (Outdoor)
- Wir wollen weiter investieren und das noch vorhandene LTE-Funkloch schließen
- Ziel ist es, auf dem vorhandenen Mast der Deutschen Funkturm zusätzlich zu unseren GSM-Antennen auch die LTE-Technologie in Betrieb zu nehmen
- Dazu muss der Turm aus statischen Gründen um etwa acht Meter gekürzt werden (wegen zu starker Schwingungen)
- Hierzu haben wir – und die Telekom – bereits Konsens mit der Deutschen Funkturm erzielt
- Das Antrags- und Planverfahren zur Mastkürzung und zur LTE-Erweiterung läuft bereits
- Zeitplan der Realisierung (Mastkürzung und LTE-Installation) steht noch nicht fest. Die Telekom hat aber auch Interesse daran, dieses Projekt möglichst schnell zu realisieren.
Lösung überrascht
Ich bin von dieser Lösung überrascht, denn die Mastkürzung hatte bereits vor fünf Jahren der seinerzeit zuständige, mittlerweile im verdienten Ruhestand befindliche Vodafone-Funknetzplaner vorgeschlagen. Da fragt man sich, warum es so lange gedauert hat, bis diese Möglichkeit erneut aufgegriffen wird.
An der Spitze des Mastes befindet sich derzeit noch die mehr als 25 Jahre alte GSM-Rundstrahlantenne der Telekom, die von Vodafone mitgenutzt wird. Wenn diese Antenne abgebaut wird, ist die Mastkürzung möglich. Andere Antennen, die aktuell auf dem Funkmast installiert sind, wären nicht betroffen.
Das bedeutet der Umbau in der Praxis
Nachteile gäbe es für die Nutzer nicht, im Gegenteil: Die Telekom will – wie ich aus Kreisen des Unternehmens hörte – GSM auf die Zwei-Sektor-Site umbauen, die bereits für LTE genutzt wird. Dadurch wird der GSM-Empfang deutlich besser als bisher.
Vodafone kann – wie schon Telekom und Telefónica – eine eigene Antennenanlage in Betrieb nehmen und so nicht nur den GSM-Empfang verbessern, sondern auch LTE und somit schnelles mobiles Internet in den Biebergemünder Obergrund bringen.
Für Telefónica-Kunden gibt es keine Änderungen. Schon Ende 2007 hatte o2 eine eigene Zwei-Sektor-Site in Betrieb genommen. Die zunächst für GSM genutzte Anlage wurde im vergangenen Jahr mit LTE erweitert.