Zugegeben: Die Smartphones, die Samsung am Dienstagabend vorgestellt hat, waren keine große Überraschung mehr. Die meisten Details waren schon lange vor dem Unpacked Event bekannt. So war ich im Vorfeld sogar ein bisschen enttäuscht – etwa darüber, dass Samsung 128 GB internen Speicherplatz wieder zum Standard macht. Das ist in der heutigen Zeit dann doch etwas wenig.
Wer mehr Speicherkapazität haben möchte, bekommt diese nur in den höherwertigen Modellen. Das sind Samsung Galaxy S20+ und Samsung Galaxy S20 Ultra. Dann aber bekommt man gleich 512 GB internen Speicher und auch ansonsten eine Top-Ausstattung von der Kamera bis hin zum Arbeitsspeicher. Mit einem Verkaufspreis von 1549 Euro geht das Ultra-Modell nicht mehr als Schnäppchen durch. Es ist halt für diejenigen Kunden gedacht, die wirklich das Maximum dessen haben möchten, was die Koreaner derzeit liefern können.
Dieses Detail war im Vorfeld nicht bekannt
Was mich begeistert ist ein technisches Detail, das man bislang in keinem einzigen Leak gesehen hat. Im Gegenteil: Im Vorfeld des Unpacked Events waren sogar Falschinformationen durchgesickert. Samsung bietet für die Mobilfunknutzung eine maximale Flexibilität. Auch die 5G-Modelle – das Galaxy S20 Ultra gibt es ohnehin nur mit 5G – sind jetzt Dual-SIM-fähig. Das konnte von den in Deutschland tätigen Herstellern bislang nur Huawei.
Wenn ich Flexibilität meine, dann geht es mir aber um mehr als nur um die Kombination von 5G und Dual-SIM. So kann der Nutzer wahlweise zwei Nano-SIM-Karten verwenden oder aber auf die integrierte eSIM zurückgreifen, sofern der eigene Mobilfunk-Provider diese bereits unterstützt. Kombiniert man die eSIM mit einer Nano-SIM, dann kann zusätzlich eine microSD-Karte zur Erweiterung des internen Speichers eingesetzt werden.
Das ist ein Feature, das mir bei den offiziellen Ankündigungen viel zu kurz kam, das nur aus den Datenblättern hervorgeht und das auf Anfrage auch bestätigt wurde. Das ist etwas, was man in dieser Form bei den Mitbewerbern von Samsung bislang kaum findet und das mich – neben der sehr guten Kamera – veranlassen wird, mir das Samsung Galaxy S20 Ultra zuzulegen.
Huawei Mate 20X 5G wird abgelöst
Das Smartphone soll das Huawei Mate 20X 5G ablösen, das ich derzeit als Zweit-Gerät neben dem Apple iPhone XS Max nutze. Im Prinzip bin ich auch mit dem Huawei-Handy zufrieden. Allerdings ist es extrem unschön, dass es seit September keine Sicherheits-Updates mehr gab. Zudem lässt die Android-Auto-Unterstützung bei Huawei weiterhin zu wünschen übrig. Das ist in meinem Fall nicht ganz so tragisch, da ich das iPhone als Haupt-Handy verwende und somit eher Apple-CarPlay- als Android-Auto-Nutzer bin.
Was mir bei Samsung ebenfalls gut gefällt: Das einer von nur noch wenigen Herstellern, die das Betriebssystem so modifizieren, dass sich die Lautstärke der Benachrichtigungstöne unabhängig von der Rufton-Lautstärke einstellen lässt. Es gibt aber auch eine bittere Pille: Anders als noch das Samsung Galaxy S10 verfügen die neuen Smartphones über keinen physischen Kopfhörer-Anschluss mehr.