R.SA hat gerade erst sein Wochenendprogramm mit einer Sonntagsausgabe von „Mr. Music“ mit Lutz Stolberg aufgewertet, schon wartet der sächsische Privatsender mit einer weiteren interessanten Neuerung auf: Bei ersten Musik-Spartenkanälen, die zusätzlich zum Hauptprogramm im Internet verbreitet werden, sind jetzt auch Nachrichten zu hören.
Diese Entwicklung ist positiv, denn der Hörer kann nun neben dem Hauptprogramm auch die Webchannels nutzen, ohne auf aktuelle Informationen verzichten zu müssen. Würde R.SA die Inhalte weiter ausbauen, so ließen sich die im Internet verbreiteten Spartenkanäle zu vollwertigen Radioprogrammen weiterentwickeln.
So machen Webchannels Sinn
Ich habe ehrlich gesagt nie verstanden, warum viele Privatradios Musik-Spartenkanäle im Internet eingerichtet haben, auf denen nur Nonstop-Musik ohne jegliche Inhalte angeboten werden. Reine Musikstreams können Spotify, Apple Music oder Amazon Music besser. Dazu brauche ich keine Webchannels von Radiostationen.
Anders sieht es aus, wenn die Programmveranstalter auf den zusätzlichen Spartenkanälen nicht nur Nonstop-Musik, sondern auch Nachrichten und weitere redaktionelle Beiträge anbieten. Auf diesem Weg entstehen neue lineare Radioprogramme, die einen Mehrwert darstellen und mit denen der Veranstalter seine Reichweite vergrößern kann.
Spotify versucht sich am „Daily Drive“
Spotify versucht bereits seit einigen Monaten, mit einer „Daily Drive“ genannten Playlist das Radio zu ersetzen. Dabei werden Podcasts ins Musikprogramm eingebaut. Wirklich gut funktioniert das aber bislang nicht. Nachrichten sind beispielsweise nicht etwa stündlich, sondern nur ein einziges Mal zu hören, bevor die Playlist erneut generiert wird.
Auch viele Podcasts, die im „Daily Drive“ von Spotify eingeblendet werden, sind viel zu lang, um sie nebenbei zu hören. Ich hatte das Streaming-Angebot kurz getestet, recht schnell aber festgestellt, dass das nichts für mich ist. Umso mehr bin ich gespannt darauf, ob und wie R.SA seine Webchannels nun weiterentwickelt und inwieweit andere Hörfunkveranstalter dem Beispiel des sächsischen Privatsenders folgen werden.