Als o2 vor einigen Jahren seine Free-Tarife vorgestellt hatte, war mein erster Gedanke: Das ist eine Mogelpackung! Hintergrund ist, dass die Telefónica-Marke zwar „endloses Surfen“ versprach, nach dem Verbrauch des zum Tarif gehörenden Highspeed-Datenvolumens aber nicht nur die Performance des Internet-Zugangs auf 1 MBit/s gedrosselt, sondern den Kunden auch den LTE-Zugang abgeklemmt hat.
Auf den LTE cut off verzichtet o2 seit Mai vergangenen Jahres. Seitdem sind die Tarife fair. Wer sich – wie ich – für o2 Free Boost entscheidet, bekommt zudem bis zu zehn SIM-Karten zum Vertrag – ohne Aufpreis. Das hat o2 Free sehr interessant gemacht, denn bei Vodafone gibt es so viele SIM-Karten zum Vertrag überhaupt nicht, bei der Telekom nur gegen hohe Zusatzkosten.
o2 Free Unlimited war bislang weniger interessant
o2 hatte zwar als Reaktion auf die Tarife von Telekom und Vodafone mit echter Daten-Flatrate auch einen Unlimited-Tarif aufgelegt. Dieser war aber mangels der Möglichkeit, MultiCards zuzubuchen, weniger interessant.
Zum 4. Februar bessert o2 nach. Eine echte Flatrate für Sprache, Text und Daten gibt es jetzt schon ab 29,99 Euro im Monat. Nur mit maximal 2 MBit/s, aber immerhin. Das reicht zum Surfen, Chatten und Mailen, für Audio-Streaming ebenfalls und wer nicht gerade den Anspruch hat, in Full-HD auf ein Smartphone-Display zu streamen, kommt mit der Bandbreite ebenfalls hin.
Kunden, die einen schnelleren Internet-Zugang haben wollen, können für 10 bzw. 20 Euro Aufpreis pro Monat den gleichen Tarif mit bis zu 10 MBit/s bzw. mit „LTE max.“ bekommen. Bis zu zwei MultiCards kann man für jeweils 10 Euro im Monat zubuchen. Das ist kein Schnäppchen, aber im Vergleich zu den unverschämten 29,95 Euro, die die Telekom für eine MultiSIM im Unlimited-Tarif verlangt, ein echtes Schnäppchen.
Ich behalte bestehenden Tarif
Ich selbst werde nicht in einen der neuen Tarife wechseln, da mir o2 Connect wichtiger als die echte Flatrate ist. Aktuell nutze ich SIM-Karten von o2 im Smartphone, im Tablet, im mobilen Hotspot und im Auto – ohne Aufpreis. Denkbar wäre ein Wechsel in die neuen o2-Free-Boost-Tarife.
Doppeltes Datenvolumen und die 5G-Option würde ich gerne mitnehmen. Der Wegfall der „Weitersurf-Garantie“ wäre für mich zu verschmerzen, weil ich noch nie auch nur ansatzweise mein Inklusivvolumen verbraucht habe. Vorerst werde ich meinen Tarif aber nicht anrühren, zumal ich aktuell von Family-&-Friends-Konditionen profitiere, die bei einem Tarifwechsel weg wären. 44,99 statt 22,49 Euro wäre mir der neue Tarif dann doch nicht wert.