Banking-Apps auf dem iPhone XS Max (Foto: SmartPhoneFan.de)
Banking-Apps auf dem iPhone XS Max (Foto: SmartPhoneFan.de)

VR Bank: Aus dem eigenen Bank-Account ausgesperrt

Wenn ich etwas hasse, dann sind es übertriebene Sicherheitsbestimmungen. Es mag ja durchaus sein, dass man sich in der Europäischen Union etwas dabei gedacht hat, Mobile- und Online-Banking nur noch mit Zwei-Faktor-Authentifizierung zuzulassen. Ich persönlich finde das allerdings mehr als lästig und fühle mich bevormundet, weil dieses Zwangs-Feature nicht einmal auf Wunsch abschaltbar ist.

Daran, dass man immer das „richtige“ Handy zur Hand haben muss, um sich beim Online-Banking oder in der App des Kreditinstituts anmelden zu können, habe ich mich mittlerweile gewöhnt. Wenn man aber plötzlich gar auf mehr in seinen eigenen Bank-Account zugreifen kann, dann ist das schon ein starkes Stück.

Smart-TAN statt TAN2Go

Was war passiert? Die VR Bank Main-Kinzig-Büdingen hat vergangene Woche die Gängelung eingeführt, dass man mindestens alle 90 Tage eine TAN eingeben muss, wenn man sich ins Online-Banking einwählt. Dass das auch für die App-Nutzung gilt, war mir im Vorfeld gar nicht bewusst.

Als es dann soweit war, war nach dem Versuch, die App zu nutzen, nur eine Vorschaltseite zu sehen. Weiter geht es nur mit dem Smart-TAN-Generator – wieder etwas, das ich nicht bedacht habe, da ich dieses Ding noch nie verwendet habe, schon gar nicht unterwegs.

Der Smart-TAN-Generator war für mich das Unpraktischste, was man sich nur vorstellen kann, da dieser nur in Verbindung mit der GiroCard funktioniert. Überweisungen mache ich im Büro, dort habe ich aber nie die GiroCard bei mir. Daher hatte ich bis vor wenigen Monaten die SMS-TAN genutzt.

TAN2Go mit Luft nach oben

Seit es die SMS-TAN nicht mehr gibt – Sicherheits-Wahnsinn sei Dank – habe ich auf TAN2Go umgestellt. Das läuft sehr gut, allerdings kann die DKB das besser als die VR Bank (wobei ich bei der DKB auch schon aus dem eigenen Account ausgesperrt war).

Zur Freischaltung und bei jedem Handywechsel schickt die VR Bank einen Freischaltcode per Post. Bis dieser angekommen und eingegeben ist, ist das komplette Online-Banking lahmgelegt. Bei der DKB sind Aktivierung und Gerätewechsel auch mit „Bordmitteln“ möglich.

Was die DKB ebenfalls besser kann als die VR Bank: Die TANs können direkt an die Banking-App übergeben werden. Bei der VR Bank „darf“ man die Daten manuell übernehmen. Wer sich das ausgedacht hat, sollte vielleicht einmal über einen Jobwechsel nachdenken.

Fehlaktivierung ließ sich unkompliziert korrigieren

Wie dem auch sei: Ich bin nach der Einführung dieser „Alle 90 Tage eine TAN Regelung“ eigentlich davon ausgegangen, dass die Bank dafür TAN2Go nutzt und nicht ein Verfahren aktiviert, das ich abseits eines viele Jahre zurückliegenden Tests noch nie verwendet habe.

Zur Ehrenrettung der Bank muss ich sagen, dass sich das Problem durch einen Anruf schnell lösen ließ. Wenn es die VR Bank nun noch hinbekommt, für Kreditkartenumsätze nicht nur eine Push-Nachricht zu generieren, sondern in dieser auch gleich die Daten zur Transaktion anzuzeigen, wäre ich – abseits der Verzögerung bei der Apple-Pay-Einführung – sogar zufrieden.