In den vergangenen Wochen wurde in Radiokreisen viel über den Empfang des Mitteldeutschen Rundfunks über DAB+ in Hessen diskutiert. In der Tat hatte sich der Empfang des für Thüringen bestimmten Multiplexes im Kanal 8B zunächst verschlechtert, dann aber wieder normalisiert.
Einige Hörer vermeldeten später, dass sich der Empfang zumindest temporär wieder verschlechtert hat. Der MDR-Mux ist demnach weiterhin in weiter vom Senderstandort Kreuzberg/Rhön entfernten Regionen recht wechselhaft zu empfangen.
Normaler Effekt?
Nun könnte man sagen, dass es sich um einen normalen Effekt am Rande des Sendegebiets handelt. Unter solchen solchen Bedingungen ist auch der Empfang eines analogen UKW-Signals Schwankungen unterworfen. Diese fallen bei DAB+ unter Umständen eher auf als auf UKW.
Analog nimmt der Rauschanteil vielleicht geringfügig zu. Digital kann eine leichte Verschlechterung des Signals dazu führen, dass der Empfang eines Programms, das vielleicht ohnehin nur schwach hereinkommt, gar nicht mehr möglich ist.
Früher war der Empfang stabiler
Was ich mich allerdings frage: Warum wird dieser Effekt erst jetzt, mehr als ein Jahr nach der Aufschaltung des Senders Kreuzberg/Rhön für den MDR-Multiplex, beobachtet? Bis zum Spätsommer 2019 war der Empfang bis in den Raum Mainz sehr stabil. In den vergangenen Wochen war das wiederum nicht der Fall. Ich gehe daher davon aus, dass es Veränderungen im Sendernetz gegeben hat – in welcher Form auch immer.
Betroffenen Hörern bleibt nur der schwache Trost, dass der UKW-Empfang des MDR Richtung Hessen nicht einmal ansatzweise so weit in guter Qualität möglich ist wie der Empfang über das terrestrische Digitalradio. Schon im Raum Fulda sind die MDR-Programme analog nur noch mit mittlerem Signal zu hören.