Radionomy gibt zum Jahresende auf (Screenshot: SmartPhoneFan.de)
Radionomy gibt zum Jahresende auf (Screenshot: SmartPhoneFan.de)

Radionomy gibt zum Jahreswechsel auf

Radionomy ist eine aus Belgien stammende Plattform, über die rund 7000 Webradios ihre Programme ausstrahlen. Nun hat Radionomy angekündigt, zum Jahreswechsel den Betrieb einzustellen. Später wurde der Text geändert. Demnach wird der Dienst mit Shoutcast zusammengelegt.

Ein echter Trost ist die nun als Fusion mit Shoutcast bezeichnete Änderung allerdings nicht. Die Webradios müssen sich nun nämlich selbst um anfallende Urheberrechts-Abgaben kümmern. Bislang hatte das Radionomy zentral übernommen.

Allerdings gab es genau bei dieser Abrechnung speziell für deutsche Webradio-Betreiber, die Radionomy als Plattform genutzt hatten, schon in der Vergangenheit Probleme. Plötzlich flatterten Rechnungen von GEMA und/oder GVL ins Haus, die die in Belgien abgeführten Abgaben bei deutschen Programmanbietern nicht anerkennen wollten.

Laut.fm ist nur bedingt eine Alternative

Das Ende von Radionomy ist trotz der speziell in Deutschland unklaren Lage hinsichtlich der Urheberrechtsabgaben sehr schade. Zwar bietet mit Laut.fm ein deutscher Betreiber eine ähnliche Plattform an. Diese führt GEMA- und GVL-Abgaben ab, sodass für die einzelnen Programmanbieter keine rechtliche Grauzone entsteht.

Laut.fm hat aber den Nachteil, dass serverseitig automatisierte Sendungen nicht nach Radio klingen, da es zwischen Musiktiteln immer kurze Pausen gibt – ähnlich wie beim Hören einer CD oder einer Spotify-Playlist. Bei Radionomy wurden Musiktitel ineinander geblendet, sodass echtes Radiofeeling aufkam.

Ich bin gespannt, ob es bislang bei Radionomy verbreitete Programme gibt, die auf eine andere Plattform umziehen und weitermachen. Es wäre sehr schade, wenn das Aus für die belgische Plattform auch das Ende für eine vierstellige Anzahl von Radiostationen bedeuten würde.