Mobilfunkmast in Hilo auf Hawaii (Foto: SmartPhoneFan.de)
Mobilfunkmast in Hilo auf Hawaii (Foto: SmartPhoneFan.de)

Mobilfunk auf Hawaii: Vor allem T-Mobile kann nicht überzeugen

In den vergangenen drei Wochen war ich in den USA im Urlaub. Den Großteil der Zeit habe ich auf vier der acht zu Hawaii gehörenden Inseln verbracht. Dabei habe ich mir auch die Mobilfunkversorgung angesehen. Im Huawei Mate 20X 5G hatte ich meine deutsche Vodafone-Vertragskarte im Einsatz, die ich dank EasyTravel Flat auch in den USA nutzen kann. Im Apple iPhone XR hatte ich die T-Mobile-Prepaidkarte verwendet.

Die Vodafone-SIM roamt bevorzugt im AT&T-Netz. Ist dieses einmal nicht verfügbar, so bucht sich die SIM auch ins T-Mobile-Netz ein. Allerdings kommt es eher selten vor, dass T-Mobile an einem Ort verfügbar ist, AT&T aber nicht. Interessant fand ich die extrem starke Priorisierung von AT&T. Sobald man nämlich diese Netz wieder empfängt, bucht sich die Vodafone-Karte automatisch dort ein.

Damit ist der Vodafone-Vertrag für USA-Aufenthalte Gold wert. Man roamt standardmäßig im besten Netz. Ist dieses einmal nicht verfügbar, so gibt es noch eine Rückfall-Lösung – in dem Fall ins T-Mobile-Netz. So habe ich auf Hawaii auch überwiegend mit dem Huawei Mate 20X 5G gearbeitet, das ohnehin seit August mein Haupt-Smartphone ist.

Auf ein zusätzliches iPhone möchte ich nicht vermissen. Einerseits habe ich so beide relevanten mobilen Betriebssysteme zur Verfügung. Andererseits kann ich dieses Gerät unterwegs standardmäßig für Apple CarPlay und vor allem für die Navigation nutzen. Das Huawei Mate 20X 5G bleibt demnach frei, um es jederzeit beispielsweise als Kamera nutzen zu können.

Funkversorgung „ausbaufähig“

Was mir in beiden Netzen auf Hawaii aufgefallen ist: Die Netzabdeckung ist „ausbaufähig“. Natürlich sind alle Orte und Städte versorgt. Entlegene Siedlungen wie Hana auf Maui werden zum Teil nur von AT&T abgedeckt. T-Mobile hatte hier nicht einmal National Roaming, was die amerikanische Tochtergesellschaft der Deutschen Telekom auf dem US-Festland sehr oft in Regionen ohne eigene Netzabdeckung anbietet.

Generell hinterließ T-Mobile auf Hawaii einen eher schlechten Eindruck. AT&T ist deutlich besser ausgebaut. Dabei ist die Funkversorgung nicht alles, denn nicht selten war das T-Mobile-Netz auch überlastungsbedingt kaum sinnvoll nutzbar. Im AT&T habe ich deutlich seltener Überlastungserscheinungen erlebt.

Streaming auf Überlandfahrten war in beiden Netzen aufgrund der schlechten Abdeckung oft nicht möglich. Ganz anders in Kalifornien, wo ich auf der Fahrt von Los Angeles nach San Diego problemlos Webradio in beiden Netzen nutzen konnte. Fast hatte ich mich schon an die schlechte Mobilfunkversorgung auf Hawaii gewöhnt, erlebte ich dann in Kalifornien, dass die Netzabdeckung in den USA durchaus auch sehr gut sein kann.

Allerdings gibt es auch im Ballungsraum rund um Los Angeles noch Versorgungslücken, die kaum nachvollziehbar ist. So schafft es T-Mobile bis heute nicht, im Wohngebiet in Torrance, wo ein Kumpel von mir wohnt, für Indoor-Abdeckung zu sorgen. Innerhalb der Wohnung sind Telefonate nur dank WiFi Calling möglich. AT&T bietet an gleicher Stelle indoor volle LTE-Versorgung.