Radio Austria ist auf Sendung (Foto: Mediengruppe Österreich)
Radio Austria ist auf Sendung (Foto: Mediengruppe Österreich)

Radio Austria gestartet: Zweites bundesweites Privatradio in Österreich

Nach monatelangen Vorbereitungen ist Radio Austria heute früh um 6 Uhr auf Sendung gegangen. Nach kronehit handelt es sich dabei um das zweite bundesweite Privatradio in Österreich. Wirklich österreichweit ist der Sender allerdings nicht zu empfangen. Zwar verfügt Radio Austria über 60 UKW-Frequenzen. Viele Sender haben aber nur eine sehr geringe Strahlungsleistung.

Eine eigene App hat Radio Austria zum Start ebenfalls noch nicht und auch beim Radioplayer.at ist die Station bislang nicht zu finden. Da es die Mediengruppe Österreich GmbH, hinter der vor allem Wolfgang Fellner steht, bislang auch versäumt hat, Radio Austria auf Portalen wie TuneIn Radio und Airable anzumelden, sind die 14 zusätzlichen Musik-Spartenkanäle, die neben dem Hauptprogramm produziert werden, vorerst nur über die Webseite des Senders zu empfangen.

Schade, dass Radio Austria bislang nicht über DAB+ zu empfangen ist. Das terrestrische Digitalradio könnte für eine deutlich größere technische Reichweite sorgen. Allerdings ließe sich die Regionalisierung, die Radio Austria für Nachrichten und Verkehrsmeldungen auf UKW bietet, im DAB+-„Bundesmux“ nicht abbilden.

Webchannels mit Nachrichten und Verkehrsdienst

Lobenswert: Die zusätzlichen Webchannels werden zumindest durch Nachrichten und Verkehrsmeldungen aus dem Hauptprogramm angereichert. Das ist bei den zusätzlichen Musikkanälen anderer Privatradios leider nicht selbstverständlich. Wer mit dem WLAN-Radio oder einschlägigen Radio-Apps Radio Austria sucht, kann es über „Radio Ö24“ versuchen, dessen Streams und UKW-Frequenzen durch den neuen Sender übernommen wurden.

Leider gehört auch Radio Austria zu den Programmanbietern, die ihre Stream-URLs verstecken. Der auf der Webseite verfügbare Stream funktioniert nur über HTTPS-Verbindungen und somit nicht mit WLAN-Radios oder Lautsprecher-Systemen wie von Sonos. Aktuell funktioniert aber der bisherige Stream von Radio Ö24 Wien/Niederösterreich auch für das neue Programm.

Wolfgang Fellner und Rudi Klausnitzer (Foto: Mediengruppe Österreich)
Wolfgang Fellner und Rudi Klausnitzer (Foto: Mediengruppe Österreich)

Rudi Klausnitzer zurück im Äther

Prominentester Moderator bei Radio Austria ist zweifellos das Ö3-Urgestein Rudi Klausnitzer. Abzuwarten bleibt, wie sich das Programm entwickeln wird. Der Sendestart war nicht ganz pannenfrei. Abgeschnittene Jingles und schlechte Blenden zwischen den Musiktiteln sprechen nicht gerade für die eingesetzte Sende-Software.

Verhaspeln bei der Moderation verbuchen wir mal noch unter Aufregung beim Sendestart. Das muss freilich noch besser werden, wenn es Radio Austria wirklich mit dem ORF aufnehmen und dem öffentlich-rechtlichen Platzhirsch Hörer abjagen will.

Das Musikprogramm soll sich primär an Hörer zwischen 25 und 55 Jahren richten. Es ist demnach „älter“ als Hitradio Ö3 und kronehit, aber „jünger“ als die Regionalradios des ORF. Ob das Konzept aufgeht, werden die nächsten Radiotests (wie die Media Analyse in Österreich heißt) zeigt.