Big Island ist tatsächlich big, also deutlich größer als die beiden hawaiianischen Inseln, die ich zuvor besucht habe. Das wurde spätestens heute deutlich, als Apple Maps verkündete, dass ich rund zwei Stunden zum heutigen Ziel, dem Volcanoes National Park, brauchen würde.
Unterwegs stellte sich schnell heraus, dass auch der Weg ein Teil des Ziels ist, denn die Landschaft war wirklich sehr interessant. Von tropischen Wäldern über den ungetrübten Blick zur Pazifikküste bis zu einer aus Lava geformten Mondlandschaft, die mich ein bisschen an Lanzarote erinnert hat, war so ziemlich alles dabei.
Ankunft gegen 10.15 Uhr
Da ich früh unterwegs war, hatte ich trotz einiger Foto-Stopps bereits gegen 10.15 Uhr den Eingang zum Nationalpark erreicht. Ich habe dort gleich für 80 Dollar den Jahrespass für alle amerikanischen Nationalparks gekauft, denn für den kommenden Frühsommer plane ich bereits den nächsten Urlaub in den Vereinigten Staaten.
Der Besuch des Volcanoes National Parks war sehr beeindruckend, auch wenn es derzeit keine aktive Lava zu sehen gibt. Aus der Erde aufsteigende heiße Luft an zahlreichen Stellen, ein riesiger und mehrere etwas kleinere Krater… Wahnsinn, der Ausflug hatte sich definitiv gelohnt.
Regen sorgte für Plan B
Am späten Vormittag zog erneut Regen auf, nachdem es vorher speziell in der Gegend rund um den Nationalpark schon Recht nebelig war. Ich fuhr dann erstmal an allen möglichen Kratern auf der Chain of Craters Road Richtung Küste weiter. Bingo, hier herrschte strahlender Sonnenschein. Hier die raue Küste zu erleben war spannend und zeigte auch, warum es zwischen den hawaiianischen Inseln keine Fähren gibt. Diese hohen Wellen, die ich gesehen habe, sind nichts für kleine Fähren oder Binnenschiffe. Da muss man schon mit einem hochseetüchtigen Schiff ran. Das wird als Fähre wiederum zu teuer sein.
Auf der Rückfahrt war das Wetter entlang der Chain of Craters Road wieder gut. So habe ich noch einige Krater angesteuert, um diese zu fotografieren. Interessant waren auch die Hinweise entlang der Straße, wann an der jeweiligen Stelle zuletzt Lava geflossen ist. Selbst abseits des Nationalparks finden sich in der Gegend Hinweise zu möglichen kurzfristigen Feueraktivitäten etc.
Besuch am südlichsten Punkt der USA
Die Rückreise habe ich gegen 15.30 Uhr angetreten. Etwa 40 Meilen westlich des Nationalparks gab es noch eine weitere Attraktion zu entdecken. Hier bog ich Richtung South Point ab. Das ist nicht nur der südlichste Punkt von Hawaii, sondern auch die südlichste Stelle der Vereinigten Staaten von Amerika. Hier wehte ein ziemlich heftiger Wind. Entsprechend hoch waren die Wellen des Pazifiks. Abseits von Touristen, die – wie ich – einmal mal den südlichsten Punkt der USA besuchen möchten, wird die Gegend vor allem von Anglern genutzt.
Auf der Weiterfahrt nach Kailua-Kona konnte ich noch ein Foto der über dem Pazifik untergehenden Sonne aufnehmen. Gegen 19 Uhr war ich wieder in der Stadt – übrigens der einzigen echten Stadt auf der gesamten Strecke. Direkt südlich der Inselhauptstadt gibt es zwar noch weitere, kleinere Orte, entlang der Südküste habe ich dann nur noch sehr kleine Siedlungen gesehen. Kein Wunder also, dass es in dieser Gegend kaum auf UKW empfangbare Radiostationen gibt. Immerhin sind die Mobilfunknetze von AT&T und T-Mobile fast durchgehend präsent – selbst im Nationalpark.