Wie berichtet habe ich meinen Ausflug nach Irland genutzt, um Belfast 89 FM zu besuchen. Warum gerade diese Radiostation? Nun, das ist ganz einfach: Ich lerne Belfast 89 schon vor einiger Zeit via Internet kennen. Dabei stellte ich fest, dass mir das Programm mit Musik aus den 60er, 70er und 80er Jahren sehr zusagt. Seitdem höre ich Belfast 89 hin und wieder über den Livestream.
Im Vorfeld der Irland-Reise nahm ich mit Lisa Flavelle, der Programmchefin von Belfast 89, Kontakt auf. Lisa freute sich darüber, dass sich jemand in Deutschland für den Sender interessiert. Sie sagte den Studiobesuch sofort zu, auch wenn sie am Samstag selbst nicht da war. Bei den Kollegen im Sender kündigte Lisa meinen Besuch an, sodass ich auch herzlich willkommen war.
Sender auf Hotelgebäude
Schon auf dem Weg in die nordirische Hauptstadt schaltete ich im Autoradio des Mietwagens die UKW-Frequenz 89,3 MHz ein, um zu sehen, wie weit der Sender zu empfangen ist. Dabei zeigte sich, dass die Reichweitenkarte auf der Webseite von Belfast 89 recht realistisch ist. Bedenkt man, dass die Sendeanlage auf einem Hotel gegenüber dem Studiogebäude untergebracht ist, dann ist die Reichweite durchaus beachtlich.
Ich persönlich finde es schade, dass Belfast 89 nicht zusätzlich zu UKW und Internet auch über DAB+ sendet. Es gibt allerdings auch keinen lokalen Multiplex nur für Belfast und Umgebung, Eine landesweite Verbreitung wäre vermutlich für den im Juni 2015 gestarteten Sender zu teuer.
Mehr als 5000 Titel in der Rotation
Was ich an Belfast 89 schätze, ist nicht nur die Musikfarbe, sondern vor allem auch die sehr große Rotation. Sie besteht aus mehr als 5000 Songs, wie ich selbst gesehen habe. Das dürften mehr als zehnmal so viele Titel wie bei harmony.fm aus Bad Vilbel sein. So macht es Spaß, dem Programm aus Belfast zu lauschen, während deutsche Classic Hits Sender schnell langweilig werden.
Der Sender verfügt neben dem Live-Studio auch ein zweites Studio, in dem sich wiederum zwei Produktionsplätze befinden. Als ich da war, bereitete Mike, einer der Mitarbeiter, gerade die Musik für den späten Abend vor. Hier werden auch Interviews aufgezeichnet. Live lässt Belfast 89 beispielsweise anrufende Hörer nicht auf den Sender, da man aufgrund der besonderen Situation der Stadt und der ganzen Region befürchtet, dass dabei Worte fallen könnten, die – vorsichtig ausgedrückt – nicht ganz so passend wären.
Live on air
Paula O’Hare ließ es sich nicht nehmen, mich für ein Interview in ihrer Sendung gegen 13.30 Uhr kurz on air zu nehmen. Ob das eine gute Idee war, weiß ich nicht, denn so gut ist mein Englisch nun auch wieder nicht. Lisa selbst war allerdings auch etwas aufgeregt, denn sie hatte nach eigenen Angaben noch nie einen Studiogast.
Ich fast fast zwei Stunden bei Belfast 89 und die Zeit verging wie im Fluge, zumal es auch Spaß gemacht hat, mit den Kollegen fachzusimpeln. Später im Autoradio stellte ich dann noch fest, dass der Sender Richtung Norden nicht ganz so weit wie nach Süden zu hören ist. Aber für alle, die sich außerhalb des terrestrischen Sendegebiets aufhalten, gibt es ja immer noch den Livestream, auf den ich in Deutschland auch wieder zurückgreifen werde.