R.SA Sachsen gehört musikalisch betrachtet zu den deutschen Radiostationen, die mir am besten gefallen. Etwas schade finde ich es allerdings, dass Regiocast als Betreiber nun den Rotstift angesetzt hat – und das, obwohl R.SA bei der letzten Media Analyse Hörer gewonnen hat und es dem Sender demnach wirtschaftlich gut gehen sollte.
Samstags ab 13 Uhr und sonntags ganztägig hört man jetzt nur noch Nonstop-Musik anstelle moderierter Sendungen. Offiziell nennt sich das im Programmschema auf der Webseite des Senders: „Der Sonnabend (bzw. Sonntag) mit dem Team von R.SA. Hier gibt’s buntes Programm mit ganz viel Musik – zusammengestellt vom ganzen R.SA-Team!“
Bislang war an beiden Wochenend-Tagen von 8 bis 18 Uhr ein moderiertes Programm zu hören. Dass dieses nun bei einem landesweit terrestrisch verbreiteten Sender so deutlich reduziert wird, ist nicht nur traurig. Es zeigt auch, dass die Radiomacher nicht verstehen, warum Hörer überhaupt noch das Radio einschalten.
Radio mit Nonstop-Musik ist schlecht gemachtes Spotify
Wenn ich Radio höre, dann erwarte ich, dass es auch ein Programm gibt. Das kann aber nicht nur aus Nonstop-Musik bestehen. Einen reinen Musikteppich bekomme ich auch bei Spotify & Co. – besser als im Radio sogar, denn bei den Streamingdiensten kann ich viel gezielter die Musik hören, die ich wirklich mag.
Ich persönlich bin kein Musikstreaming-Fan. Ich gehörte auch in meiner Jugend schon zu den Leuten, die kaum Musik auf Kassette aufgenommen, sondern lieber Radio gehört haben. Musikstreaming ist langweilig, Radio ist lebendig – allerdings gilt das nur dann, wenn die Veranstalter auch wirklich Radio machen und nicht nur die Festplatte für sich arbeiten lassen.
In diesem Zusammenhang sei Hit Radio FFH einmal lobend erwähnt. Man mag zu dem Programm stehen, wie man will, aber die Jungs und Mädels in Bad Vilbel leisten sich noch immer ein rund um die Uhr moderiertes Programm. Das ist leider selbst bei landesweiten Stationen nicht mehr selbstverständlich, wie das Beispiel R.SA zeigt.
Update 26. August: Stellungnahme
R.SA selbst sagt, es gebe keine Sparmaßnahmen und kein Nonstop-Musikprogramm am Wochenende.