1988 wurde im irischen Clarkestown ein 248 Meter hoher Mast für einen Langwellensender errichtet, der für ein Joint Venture des öffentlich-rechtlichen irischen Rundfunks RTÉ mit dem privat-kommerziellen Radio Luxemburg genutzt wurde. Atlantic 252, so der Name des Programms, sollte vor allem Hörer in Großbritannien erreichen. Ich freute mich damals sehr auf den Start, war ich doch auch großer Fan des englischsprachigen Dienstes von Radio Luxemburg, der abends und nachts aus dem luxemburgischen Marnach auf Mittelwelle 1440 kHz ausgestrahlt wurde.
Als Atlantic 252 im Jahr 1989 seinen Sendebetrieb aufnahm, hätte meine Ernüchterung nicht größer sein können: Der Empfang war im Rhein-Main-Gebiet deutlich schlechter als erhofft. Zum enttäuschend schwachen Signal kamen die Gleichkanalstörungen durch den Chaine 3, der aus dem algerischen Tipaza ebenfalls auf 252 kHz sendet – mit 1500 kW und somit rund der dreifachen Sendeleistung von Atlantic 252.
Ich ließ mir damals von Jürgen Martens eine Langwellen-Rahmenantenne bauen, um überhaupt eine Chance zu haben, mit meinem Grundig Satellit 650 das Programm von Atlantic 252 zu hören. Damit konnte ich den Sender Tipaza ausblenden, sodass die Pop- und Rockmusikprogramme aus Irland in brauchbarer Qualität zu hören waren. Wirklich oft habe ich Atlantic 252 nicht gehört, da der Empfang dafür einfach zu schlecht war.
Nach dem Frühstück Abreise nach Clarkestown
Wenn ich schon mal in Irland bin, wollte ich mir aber zumindest die Sendeanlage in Clarkestown einmal ansehen, die bis 2001 von Atlantic 252 genutzt wurde und auf der seitdem das erste Hörfunkprogramm von RTÉ ausgestrahlt wird. So recherchierte ich schon vor der Abreise, wo sich dieser Sender genau befindet. Die Fahrtzeit von meinem Hotel wurde mit nur wenig mehr als einer halben Stunde angegeben. Was lag also näher, als heute noch einen Abstecher dorthin zu unternehmen?
Nach dem Frühstück fuhr ich die vergleichsweise kurze Strecke, wo ich gegen 11 Uhr ankam. Trotz Nebel und Bewölkung war der Sendemast schon von weitem zu sehen – besser als aus der Nähe, wie sich später zeigte. Rund um das Gelände gibt es nämlich entweder hohe Hecken, Privatgrundstücke oder beides. So war es gar nicht so einfach, Stellen zu finden, von denen aus man den Sendemasten wirklich gut fotografieren konnte.
Schlussendlich bin ich auf dem Hof eines landwirtschaftlichen Betriebs gelandet, der einen recht guten Blick auf die Sendeanlage bot. Ich erklärte dem freundlichen Mitarbeiter, der direkt auf mich zuging, was ich machen möchte und er gab direkt grünes Licht dafür, „sein“ Gelände zu betreten, um den Sendemasten zu fotografieren. Somit hatte sich der Ausflug doch noch gelohnt.
Rückfahrt durch Dublin
Auf der Rückfahrt, die gleichzeitig der Weg zum Flughafen werden sollte, fuhr ich noch durch die Innenstadt von Dublin. Hätte ich einen Tag mehr Zeit gehabt, so hätte sich hier auch noch eine Fotosession gelohnt, zumal sich mittlerweile sogar die Sonne sehen ließ. So aber beließ ich es beim kurzen Blick vom Auto aus, bevor ich Richtung Flughafen weiterfuhr.
Ich steuerte noch ein amerikanisches Schnellrestaurant an, dessen Bezeichnung an britische und irische Nachnamen erinnert, um etwas zu trinken. Danach tankte ich das Auto voll und fuhr zur Mietwagenstation weiter. Dort waren die Formalitäten innerhalb weniger Minuten erledigt, sodass es im Shuttlebus weiter zum Terminal ging.
Am Dubliner Flughafen klappte der Check-in deutlich schneller als vorgestern Abend in Frankfurt am Main. Auch die Sicherheitskontrolle war unproblematisch, zumal es nicht so voll war. So sitze ich mittlerweile im internationalen Bereich des Flughafens, genieße eine heiße Schokolade und warte auf den Abflug, der nach aktuellem Stand in knapp zwei Stunden starten soll.