Nachdem ich mein Autoradio mit dem Albrecht DR 57 und einer Magnetfußantenne aufgerüstet hatte, empfahl mir ein Hobbyfreund die Produkte der norwegischen Firma Tiny Audio. Mit diesen sei der DAB+-Empfang ganz besonders gut. Also bestellte ich zum Test den Tiny Audio C7, der mir auch wegen der Montage direkt auf dem Zigarettenanzünder im Auto gut gefallen hat.
Das Gerät hat mich zunächst wegen seiner kompakten Bauform begeistert. Das Display hätte eine etwas höhere Auflösung vertragen können, aber es kommt ja schließlich vor allem auf die Empfangsleistung an. Diese war zunächst überzeugend – und vor allem noch einen Tick besser als die des Albrecht DR 57 an der gleichen Antenne.
Zwischen den Biebergemünder Ortsteilen Bieber und Wirtheim wurden zum Teil Ensembles eingelesen, die ich selbst zuhause an der Hochantenne nur bei Überreichweiten empfangen kann. Namentlich erwähnt seien der baden-württembergische Privatradio-Mux im Kanal 11B und der oberfränkische Regional-Multiplex im Kanal 10B.
Was mir auch gut gefallen hat: Das Gerät bietet ein digitales S-Meter, das neben der Feldstärke auch den Signal-Rausch-Abstand und weitere Daten anzeigt. Viermal fünf Speicherplätze fand ich auch toll. So wäre Platz für je eine Speicherbank mit Programmen aus dem „Bundesmux“, aus den hessischen und bayerischen Multiplexen sowie für DX, wo man beispielsweise SWR und MDR einsortieren könnte.
Plötzlich kam die Ernüchterung
Der Tiny Audio C7 hat im Raum Biebergemünd regelmäßig 92 Programme eingelesen, manchmal waren es sogar mehr als 100 Kanäle. Nach einem Suchlauf hatte ich jedoch nie mehr als 79 Kanäle in der Liste. Vor allen die Programme aus dem bundesweiten Multiplex und auf dem Ensemble des Hessischen Rundfunks wurden nach dem Suchlauf regelmäßig wieder gelöscht.
Nachdem der Effekt reproduzierbar war, setzte ich mich direkt mit Tiny Audio in Verbindung. Mein Gesprächspartner wusste sofort, wovon ich rede, und sprach von einem Softwarefehler. Dieser sei nicht aufgefallen, da in Norwegen niemals so viele Programme parallel zu empfangen seien.
Tiny Audio konnte mir nur raten, das Gerät zurückzugeben, was ich auch gemacht habe. Der Fehler wird den Aussagen im Gespräch zufolge nicht behoben. Das ist sehr schade, denn die Empfangsqualität des Tiny Audio C7 hat mich absolut überzeugt. Mit dem Softwarefehler kann ich aber beim besten Willen nicht leben, sodass ich beim Albrecht DR 57 bleibe.
Update 18. August: Neue Stellungnahme des Herstellers
Die Deutschland-Vertretung von Tiny Audio hat sich mittlerweile mit einer neuen Stellungnahme zu den Erfahrungen mit dem C7 gemeldet.