Anfang Juni habe ich erneut einen Testlauf mit Gboard als Tastatur für Smartphone und Tablet unternommen. Auf dem Samsung Galaxy S10+ macht sich das Keyboard von Google sehr gut. Die App „fühlt“ sich genauso an wie die vom Hersteller ab Werk vorinstallierte Tastatur. Auf meinem Android-Smartphone werde ich Gboard demnach weiterhin verwenden.
Unter iOS sieht es leider anders aus. Hier sind Drittanbieter-Keyboards nach wie vor Tastaturen zweiter Klasse, die bei weitem nicht so gut funktionieren, wie die Original-Apple-Tastatur. Mal öffnet sich die Tastatur mit zeitlicher Verzögerung, in seltenen Fällen auch gar nicht. Stattdessen erscheint dann doch wieder die Apple-Tastatur – allerdings im QWERTY-Format – möglicherweise dem Umstand geschuldet, dass ich die zum Betriebssystem gehörende Tastatur eigentlich deinstalliert habe.
Wenn es um die Eingabe sensibler Daten wie zum Beispiel Passwörter geht, wird automatisch die Apple-Tastatur im QWERTY-Format verwendet. Hier ist der Einsatz nachinstallierter Tastaturen offenbar generell nicht vorgesehen. Ich muss ehrlich sagen: So gefällt mir das nicht. Daher habe ich Gboard auf iPhone XS Max, iPhone XR und iPad Pro 10.5 wieder gelöscht.
Nutzungserlebnis ist nicht Apple-like
Früher stand Apple einmal für hohe Qualität bei Hardware und Software. Seit dem Tod von Steve Jobs drängt sich mir der Eindruck auf, dass dieser Anspruch sukzessive aufgeweicht wird. Natürlich kann man argumentieren, dass Apple nicht dafür verantwortlich ist, dass Gboard, SwiftKey & Co. nicht gut programmiert sind. Ich glaube aber nicht, dass es an den App-Entwicklern liegt.
Die gleichen Anbieter liefern für Android ganz hervorragende Tastaturen ab und ich traue diesen Leuten ohne weiteres zu, das auch für iOS hinzubekommen. Ich habe eher den Eindruck, dass Apple dafür sorgt, dass die Drittanbieter-Tastaturen nicht ganz so gut funktionieren wie das Original-Keyboard, sodass die Kunden dann doch wieder zur Apple-Tastatur zurückkehren.
Nun bin ich gespannt, wie die Original-Apple-Tastatur unter iOS 13 funktionieren wird. Texteingabe ist dann – ähnlich wie bei vielen Drittanbieter-Apps – auch per Gestensteuerung möglich. Meine ersten Gehversuche auf dem Test-iPhone waren vielversprechend. Daher denke ich, dass man die nachinstallierbaren Tastaturen auf iPhone und iPad schon in eineinhalb Monaten ohnehin nicht mehr braucht.