In Radio-Caroline-Fankreisen werden derzeit mögliche Lizenz-Probleme für den ehemaligen Seesender diskutiert. So liest man auch in der aktuellen Ausgabe des Broadcast and Demand Bulletin der britischen Medienbehörde Ofcom, dass Radio Caroline auf der Mittelwellenfrequenz 648 kHz kein den Lizenzvorgaben entsprechendes Programm ausstrahlt.
Hintergrund: Radio Caroline ist als als Community Radio lizenziert, das für Suffolk und die nördlichen Teile von Essex sendet. Die Sendungen, die auf Mittelwelle 648 kHz wie auch auf den anderen Verbreitungswegen von Radio Caroline zu hören sind, werden nicht im Lizenzgebiet, sondern an anderen Orten produziert.
Nun wird darüber diskutiert, ob zumindest die monatlichen Sendungen von Radio Caroline North, die auf dem Radioschiff Ross Revenge auf dem River Blackwater produziert werden, den Auflagen gerecht werden. Ferner wird darüber spekuliert, ob es möglicherweise ausreicht, im Lizenzgebiet der Mittelwellenfrequenz ein Studio zu betreiben, über das alle Sendungen geleitet werden.
Veränderungen wahrscheinlich
Wie dem auch sei: Es ist gut möglich, dass es zu Veränderungen beim Programmangebot auf der früher vom BBC World Service genutzten Frequenz 648 kHz kommt. Es bleibt zu hoffen, dass Radio Caroline zumindest seine Zukunft auf dieser Frequenz sichern kann, nachdem der Sender so lange für seine erste eigene Mittelwelle gekämpft hat.
Erst vor wenigen Wochen hatte die Ofcom das Ansuchen von Radio Caroline bewilligt, weniger Liveprogramm produzieren zu müssen. Vor allem für die Nachtstunden war es immer schwierig, Freiwillige zu finden, die die Programme gestalten. Mindestens 120 Stunden live soll pro Woche aber weiterhin gesendet werden.
Neben der Mittelwelle und Internet-Livestreams ist Radio Caroline in Großbritannien auch in verschiedenen lokalen DAB(+)-Multiplexen vertreten. Problem: Hier wird oft der DAB+-Standard genutzt, der auf der Insel noch nicht so weit verbreitet ist, während der eigentlich veraltete DAB-Standard (ohne Plus) seit vielen Jahren ein Erfolgsmodell ist.