StreamOn ist neben der guten Netzqualität einer der Gründe dafür, dass ich einen Mobilfunkvertrag von der Deutschen Telekom nutze. Seit es diese Zero-Rating-Optionen gibt, wird deren Rechtmäßigkeit kontrovers diskutiert. Ende vergangener Woche hat nun das Oberverwaltungsgericht in Münster entschieden, dass die Telekom nachbessern muss.
Das Gericht folgte damit der Auffassung der Bundesnetzagentur, was nüchtern betrachtet zu erwarten war. Die Telekom will StreamOn dennoch weiterhin anbieten und der Anordnung durch den Regulierer nun nachkommen. Für die Kunden bedeutet das: StreamOn wird noch besser als bisher. Für die Telekom hat die Entscheidung Nachteile.
Full-HD belastet das Netz
Wenn Videostreaming nicht mehr auf 480p beschränkt, sondern in voller HD-Qualität gestreamt wird, bedeutet das unter dem Strich, dass die Telekom mehr Netzkapazität braucht. Wenn ein deutsches Mobilfunknetz damit zurechtkommt, dann ist es das Telekom-Netz. Andererseits bin ich der Ansicht, dass das nicht sein muss, denn der Kunde hat von der Drossel auch Vorteile.
Bei schwachem LTE-Empfang läuft ein in der Bandbreite gedrosselter Stream stabiler als ein Full-HD-Stream. Bei einer mobilen Datenverbindung ist die Begrenzung daher eher ein Service als eine Einschränkung. Zudem sind 480p auch in anderen in- und ausländischen Mobilfunktarifen üblich.
EU-Roaming wird ein echter Mehrwert
Die Möglichkeit, StreamOn künftig auch im EU-Roaming nutzen zu können, ist ein echter Mehrwert für die Kunden. Setzt die Telekom die in der Regulierung vorgesehene Fair-use-Policy um, dann hält sich für den Netzbetreiber auch das finanzielle Risiko in Grenzen. Hier bin ich auf die genaue Ausgestaltung gespannt.
Ich persönlich würde mir echte Flatrate-Tarife wünschen, mit denen man StreamOn gar nicht mehr braucht – gerne auch mit Fair-use-Mechanismus im EU-Roaming. Wenn die Telekom dann allerdings – wie in den bereits verfügbaren Tarifen – 29,95 Euro pro MultiSIM und Monat verlangt, will ich die Flat gar nicht erst haben. Dieser Wucher war ja letztendlich auch der Grund dafür, warum ich meine Flatrate im Telekom-Netz im Frühjahr wieder aufgegeben habe.