Am Mittwoch wurden wieder einmal die MA-Zahlen bekanntgegeben. Sprich: Die Media-Analyse 2019 Audio II ist veröffentlicht worden. Aus hessischer Sicht gibt es nur einen großen Gewinner: Radio BOB!. Betrachtet man die Zahlen in der Durchschnittsstunde werktags von 6 bis 18 Uhr, so konnte das Rockradio um 34.000 Hörer auf nun 233.000 Hörer zulegen.
Dabei gilt es zu berücksichtigen, dass auch das bundesweit über DAB+ und im Internet verbreitete Programm zu Radio BOB! Hessen zählt. Einzige Ausnahme ist der hohe Norden, wo es mit Radio BOB! rockt Schleswig-Holstein eine eigene regionale Variante des Programms gibt.
Koschwitz-Effekt bei hr1
Zu den Gewinnern gehört auch hr1, das in der Durchschnittsstunde um 13.000 Hörer auf 184.000 Hörer zulegen konnte. Koschwitz-Effekt? Gut denkbar, denn das in sich überhaupt nicht schlüssige Musikprogramm des ersten Hörfunkprogramms aus der Frankfurter Bertramstraße kann für diesen Erfolg kaum verantwortlich sein.
Eine merkwürdige Entwicklung gibt es bei hr3. In der Durchschnittsstunde konnte die Servicewelle um 18.000 Hörer auf 358.000 Hörer zulegen. Betrachtet man hingegen die Tagesreichweite, so brach das Programm um 52.000 Hörer auf 932.000 Hörer ein. Hier wäre sicher ein Relaunch angebracht.
Zu den Verlierern gehört auch hr4 (minus 32.000 Hörer in der Durchschnittsstunde). Ältere Hörer werden vermutlich den immer höheren Anteil internationaler Oldies kritisieren, nachwachsenden Interessenten ist der Schlageranteil wohl noch zu hoch. Auch hier muss sich der Hessische Rundfunk über eine Neuausrichtung Gedanken machen.
FFH verliert deutlich
46.000 Hörer in der Durchschnittsstunde verloren hat Hit Radio FFH. Mit 474.000 Hörern ist Hessens einziges landesweit empfangbares Privatradio aber nach wie vor unangefochtener Marktführer. Kleiner Trost für den Reichweiten-Einbruch: Der Spartenkanal harmony.fm legte um 10.000 Hörer auf 45.000 Hörer zu.
Antenne Frankfurt verlor 2.000 Hörer und kommt nun auf 12.000 Hörer. Diesen kleinen Verlust sollte man nicht überbewerten. Kleinere Schwankungen sind normal, unter dem Strich kann man von einer stabilen, wenn auch niedrigen Hörerzahl sprechen. Selbst die Tagesreichweite von 103.000 Hörern ist für ein Programm, das auf UKW im gesamten Rhein-Main-Gebiet und Mittelhessen, über DAB+ auch in Südhessen zu empfangen ist, eher enttäuschend.