Eineinhalb Monate später als zuletzt angedacht hat der Hessische Rundfunk am Dienstag seinen seit langem geplanten DAB+-Sender Gießen (Dünsberg) in Betrieb genommen. Dieser Sender schließt Versorgungslücken in Mittelhessen und verbessert den Empfang innerhalb von Gebäuden.
Der Gießener Sender arbeitet – wie alle DAB+-Sender des Hessischen Rundfunks – im Kanal 7B. Er überträgt alle Hörfunkprogramme des hr. Von hr4 werden alle drei Regionalversionen landesweit über DAB+ übertragen.
Diese Region versorgt der neue Sender
Der Sender Gießen (Dünsberg) bietet Anschlussversorgung zu den weiter südlich gelegenen Sendeanlagen auf dem Großen Feldberg im Taunus und auf dem Europaturm in Frankfurt am Main. Nach Norden hin ergänzt sich der neue Strahler mit dem Sender Biedenkopf (Sackpfeife) und Richtung Osten ergänzt sich der Dünsberg-Sender mit dem Sender auf dem Rimberg.
Versorgungslücken verbleiben in Mittelhessen vor allem in der Region um Dillenburg und die Autobahn 45. Hier sollte längerfristig für den Hessischen Rundfunk und auch für den bundesweiten DAB+-Multiplex im Kanal 5C ein Sender am Standort Angelburg hinzukommen.
Wo bleiben die privaten Programmanbieter?
Während der Hessische Rundfunk den Ausbau seines DAB+-Sendernetzes konsequent vorantreibt, stagniert der Netzausbau bei den Multiplexen für private Programmanbieter in Hessen. Vor etwa einem Jahr wurde der Mux für Nord- und Osthessen gestartet, dem aber beispielsweise ein Sender auf dem Rimberg fehlt.
Auch für Senderstandorte wie Gießen (Dünsberg) oder Gelnhausen, wo der hr seit Ende März auf Sendung ist, gibt es bislang keine Bestrebungen, die privaten Programmangebote aufzuschalten. So klaffen große Versorgungslücken etwa entlang der Autobahnen 45 und 66. Das trägt nicht gerade zum Erfolg von DAB+ bei.