Der südlichste Punkt Europas liegt nur wenige Kilometer von Kreta entfernt auf der kleinen Insel Gavdos. Dorthin möchte ich in jedem Fall einmal reisen. Diese Woche schaffe ich das aber nicht, da mein Hotel im Norden von Kreta liegt und die Anreise zu den Häfen im Süden zu lange dauern würde.
Die südlichste Stadt Europas, Ierapetra, liegt aber auf Kreta. So war ein Besuch dort natürlich bereits vorprogrammiert. Heute wollte ich dorthin fahren, während ich den ursprünglichen Plan, den äußersten Osten der Insel zu bereisen, wieder verworfen habe.
Gestern Abend hatte sich eine langjährige gute Freundin dazu entschlossen, für ein paar Tage nach Kreta zu kommen. Heute Mittag war sie dann auch schon in Heraklion und so war es klar, dass wir uns hier treffen würden. Sie ist zusammen mit Freunden in den kommenden Tagen in Matala, wo ich vorgestern bereits war.
Über Ierapetra nach Matala
Matala ließ sich aber gut mit dem Besuch in Ierapetra verbinden, sodass die Reiseroute für heute bereits feststand. Ich fuhr zunächst über Heraklion nach Agios Nikoloas – also einen Großteil der Strecke, die ich bereits von gestern kannte. Dann bog ich aber nach Süden ab.
An dieser Stelle ist Kreta am schmalsten. Von der Nord- zur Südküste sind es nur rund zwölf Kilometer. Im Süden angekommen ist man auch schon in Ierapetra, wo ich den heutigen Mittag verbracht habe. Die Gegend ist landschaftlich sehr schön. Meer und Hafen waren ebenfalls willkommene Motive zum Fotografieren. Vor der Weiterfahrt genehmigte ich mir noch ein Eis.
Am Berghang über der Südküste
Wenn man von Ierapetra nach Matala reist, fährt man quasi immer hoch über der Küste in den Bergen. Über weite Teile der Strecke hat man einen traumhaften Blick auf das Meer, auf die Küstenorte und die Nachbarberge. Aber auch für DX-Begeisterte hat es diese Strecke in sich. Hier sind nämlich tatsächlich Radiostationen und Mobilfunknetze aus Ägypten zu empfangen.
Da die Fahrt hochinteressant war, machte ich immer wieder Pausen. So war es schon fast 18 Uhr, als ich in Matala ankam. Ich steuerte den von vorgestern bekannten Parkplatz an und machte mich auf die Suche nach Chrissie, der bereits erwähnten langjährigen guten Freundin und früheren Kollegin bei Radio Transsylania International.
So groß ist Matala nicht und demnach war Chrissie schnell gefunden. Die zwei Stunden Aufenthalt vergingen unter dem Strich viel zu schnell, aber um 20 Uhr war Chrissie zum Abendessen verabredet und für mich war es an der Zeit, wieder Richtung Bali zu fahren. Ich wollte wenigstens noch vor Einbruch der Dunkelheit über die Passstraßen gefahren und im Norden der Insel angekommen sein.
Sonnenuntergang über den Bergen
Als ich in Heraklion ankam, war die Sonne fast untergegangen. Leider konnte ich den Sonnenuntergang nicht so schön wie auf der gestrigen Heimfahrt über dem Mittelmeer beobachten. Die Sonne verschwand schon über den Bergen hinter dem Horizont.
Zwischen Heraklion und Bali hielt ich noch an einer Tankstelle an, um meine Getränkevorräte aufzufrischen. Gegen 21.50 Uhr war ich wieder „zuhause“ im Hotel und ein weiterer sehr schöner Tag im sonnigen Süden ging zu Ende.