Meine zuletzt mit Internet im Flugzeug gemachten Erfahrungen waren nicht sehr gut. Der Zugang war entweder sehr langsam oder es funktionierten nur einige wenige Ports oder die Datenverbindung brach immer wieder zusammen. Auf dem Flug von Frankfurt am Main nach Heraklion konnte ich Lufthansa FlyNet kostenlos nutzen, da ich genügend Lufthansa-Meilen zusammen hatte. Also habe ich den Dienst gebucht.
Ich habe den Tarif FlyNet Stream gewählt, der – wie der Name schon sagt – für Streaming geeignet sein soll und Datenübertragungsraten von bis zu 15 MBit/s verspricht. 4.000 Meilen kostete der Spaß und anders als zuletzt funktionierte der Internet-Zugang auf dem Flug von Hessen nach Kreta ganz ausgezeichnet. Videostreaming habe ich nicht genutzt, aber Radio-Livestreams liefen ohne Aussetzer durch, Surfen und Chatten war ebenfalls kein Problem.
Tarif ist eine Mogelpackung
Der Name des Tarifs ist allerdings eine echte Irreführung. Im Kleingedruckten, das man vor der Buchung sieht, heißt es nämlich: „Mir ist bekannt und ich akzeptiere, dass die Geschwindigkeit meines Internet-Zugangs auf 1 MBit/s reduziert wird, sofern ich innerhalb von 5 Minuten 50 MB Datenvolumen verbrauche.“
Wie kann man bitte einerseits für Streaming werben und andererseits mit der Daten-Drossel nach der Übertragung eines derart geringen Übertragungsvolumens drohen? Aus dem Untertitel zum Tarif („auch Streamen von Serien…“) geht ziemlich eindeutig hervor, dass neben Audio- auch die Videonutzung gemeint ist.
Daten-Drossel eigentlich positiv
Ich persönlich finde die Daten-Drossel beim Internet-Zugang im Flugzeug ehrlich gesagt sogar gut. Offenbar litt der Dienst ja unter massiven Überlastungserscheinungen. Nun ist es eher schwierig, kurzfristig die Kapazitäten zu erweitern. Wenn die Kunden dennoch einen brauchbaren Internet-Zugang haben sollen, bleiben nur derartige Maßnahmen.
Trotzdem mit Streaming zu werben und den Tarif auch noch so zu nennen ist meiner Ansicht nach aber ein Fall für den Verbraucherschutz. Ich war zufrieden, bin ich doch ohnehin eher Radiohörer als Film- und Serien-Streamer. Mit reinem Radiostreaming erreicht man die Drossel-Grenze nicht einmal annähernd. Dennoch sollten Lufthansa und die Deutsche Telekom ihre Tarifgestaltung dringend überarbeiten.