Nicht überall wo Österreich draufsteht ist auch Österreich drin (Foto: SmartPhoneFan.de)
Nicht überall wo Österreich draufsteht ist auch Österreich drin (Foto: SmartPhoneFan.de)

VPN-Dienste: Viele versagen bei österreichischer IP

Es mag nicht ganz so oft vorkommen, dass jemand über einen VPN-Dienst eine österreichische IP-Adresse benötigt. Bei mir war das dieser Tage der Fall, als ich einen österreichischen Account für den Google Play Store auf dem Samsung Galaxy S10+ erstellen wollte, um die Android-App des Radioplayers Österreich herunterzuladen.

Nun könnte man sagen, dass sich die Installationsdatei sicher auch über eine Google-Suche ermitteln und installieren lässt. Das ist in der Tat richtig, aber spätestens bei der Nutzung von Android Auto rächt sich das, denn hier lassen sich nur Anwendungen nutzen, die ganz offiziell aus dem Google Play Store heruntergeladen wurden.

VyprVPN versagt bei österreichischer IP

Ich nutze seit mehreren Jahren VyprVPN und bin mit diesem Dienst grundsätzlich auch sehr zufrieden. Allerdings bekam ich mit dem neu erstellten Google-Konto mit eingeschaltetem VPN stets den amerikanischen Play Store angeboten. Dabei machte es keinen Unterschied, ob ich am Smartphone oder am MacBook online war.

Über wieistmeineip.de bekam ich wiederum angezeigt, eine österreichische IP-Adresse zu haben. Ich konnte mir den Effekt nicht erklären und berichtete einem Hobbyfreund davon. Er nutzte einen anderen VPN-Dienst und präsentierte mir innerhalb weniger Minuten die Download-Seite des Radioplayers Österreich im Google Play Store.

Drei.at-Prepaidkarte brachte die Lösung

Sollte vielleicht doch VyprVPN bei der Vergabe österreichischer IP-Adressen patzen? Ich aktivierte meine Prepaidkarte von Drei.at. Wenn ich damit keine „echte“ österreichische IP bekomme, dann fresse ich den sprichwörtlichen Besen. Und tatsächlich: Über den Internet-Zugang der Drei.at-SIM bekam ich auch den österreichischen Google Play Store angeboten.

Die Radioplayer-App war downloadbar und nachdem ich mir über einen weiteren Hobbyfreund in Österreich einen Ladebon für den österreichischen Google Play Store besorgt hatte, konnte ich den neu erstellten Account auch als dem Land Österreich zugehörig verifizieren.

Nun testete ich ebenfalls weitere VPN-Dienste – zunächst das von vielen Anwendern bevorzugte NordVPN. Bingo! Damit konnte ich auf den österreichischen Google Play Store zugreifen. Der Fehler lag also tatsächlich an VyprVPN, das mich erstmals wirklich enttäuscht hatte.

Freedome von F-Secure öffnet auch die ORFtvthek

Es geht aber noch weiter. Ich teste Freedome von F-Secure, einen VPN-Dienst, den ich schon früher verwendet hatte. Ich war mit diesem Anbieter bei der Nutzung am Smartphone, Tablet oder Mac stets zufrieden und bin seinerzeit nur deshalb zu VyprVPN gewechselt, weil es von Freedome keine Zugangsdaten für die VPN-Nutzung direkt im Router gibt.

Mit Freedome konnte ich auf die komplette ORFtvthek zugreifen – also auch auf diejeningen Inhalte, die aus urheberrechtlichen Gründen normalerweise nur in Österreich verfügbar sind. Das ist mir von Deutschland aus niemals zuvor gelungen. Ich dachte immer, der ORF ortet den potenziellen Zuschauer nicht nur über die IP-Adresse, sondern beispielsweise zusätzlich über GPS-Daten.

Der Test zeigte, dass NordVPN zwar besser als VyprVPN ist, die vermeintlich österreichische IP scheint aber dennoch nicht ganz astrein zu sein. Google akzeptiert sie, der ORF wiederum nicht. Bei Freedome bekommt man dagegen offenbar eine zweifelsfrei eindeutige österreichische IP-Adresse. Wer eine solche benötigt, sollte demnach zu diesem VPN-Dienst greifen. Andere Alternativen, die genauso zuverlässig funktionieren, sind mir derzeit nicht bekannt.