Der Fernmeldeturm Gelnhausen (Schnepfenkopf) beherbergt meinen Haussender, wenn es um das terrestrische Digitalradio DAB+ geht. Bereits seit 2012 wird von diesem Standort der bundesweite Multiplex im Kanal 5C mit einer Strahlungsleistung von 2 kW ausgestrahlt. Vor einem knappen Monat folgte der Multiplex des Hessischen Rundfunks im Kanal 7B mit einer Strahlungsleistung von 5 kW.
Der Fernmeldeturm auf der Höhe nördlich von Gelnhausen war mir auch zuvor bekannt, ist er doch weithin sichtbar. Zudem wird dieser Standort auch für die Mobilfunknetze der Deutschen Telekom und von Telefónica, für BOS- und Amateurfunk genutzt. Obwohl ich nur rund 18 Straßenkilometer entfernt wohne, war ich noch nie auf dem Schnepfenkopf.
Gestern war das Wetter perfekt und so habe ich mich vormittags auf den Weg nach Gelnhausen gemacht. Ich parkte das Auto unterhalb des Schnepfenkopfs in einem Wohngebiet, um mich von dort aus zu Fuß auf den Weg zum Fernmeldeturm zu machen. Das hat sich später als richtige Entscheidung erwiesen, denn zu diesem Standort gibt es keine durchgehend asphaltierte Straße.
Anreise nicht ganz trivial
Der direkte Weg zum Sender auf den Schnepfenkopf ist praktisch nicht zu finden. Der Weg ist bei Google Maps und Apple Maps nicht verzeichnet, er ist sehr schmal und vor allem extrem steil. So lief ich einen gut ausgebauten Wanderweg zunächst um den Schnepfenkopf herum, bevor ich auf einen Weg einbog, von dem ich vermutete, dass er in die Nähe des 75 Meter hohen Fernmeldeturms führen könnte.
Kurz vor Erreichen des Senders – der Fernmeldeturm war durch die Bäume nicht zu sehen – wäre ich beinahe falsch abgebogen. Hier funktionierte aber – anders als weiter nördlich – der Mobilfunkempfang wieder, sodass ich Google Maps bemühen konnte. In der Kartenansicht waren Umrisse eines nicht näher bezeichneten Objekts zu sehen. Die Satellitenansicht brachte Klarheit: Das war das Betriebsgebäudes des Fernmeldeturms, der hier nun auch sichtbar war.
Am Fernmeldeturm angekommen
Nun lief ich auf dem richtigen Weg weiter und erreichte nach wenigen Minuten den Fernmeldeturm, der sich am Ende des ausgebauten Weges befindet. Geht man hier weiter, dann geht es auf einem schmalen Pfad steil nach unten. Wie ich später feststellen konnte, bringt einem dieser direkte Weg allerdings nichts, weil man nach Erreichen der Stadt zunächst keine Chance hat, eine Straßenebene weiter nach unten zu kommen..
Ich lief dort zunächst fast einen Kilometer in die falsche Richtung, um dann die Straße zu erreichen, auf der ich wieder zu meinem Auto gelangen konnte. Gegen 14 Uhr war ich wieder am Auto. Ich fuhr dann noch in die Stadt, um mir einen Eisbecher zu genehmigen. Kurz nach 15 Uhr war ich wieder zuhause.
Der Ausflug hat sich gelohnt. So konnte ich meinen Haussender einmal aus nächster Nähe sehen. DX-technisch war die Wanderung wiederum weniger interessant. Es waren eigentlich nur die DAB+-Programmpakete zu empfangen, die auch im Tal zu hören sind. Dass nicht einmal die Multiplexe aus Baden-Württemberg hereinkamen, hatte mich regelrecht enttäuscht..