WiFi Calling ist eine feine Sache. Der Standard ermöglicht es, mit dem Smartphone unter Nutzung der gewohnten Rufnummer und des gebuchten Tarifs auch dann zu telefonieren, wenn der Mobilfunkempfang schlecht oder gar nicht möglich ist. Außerhalb der EU/EWR kann man zudem Roamingkosten sparen.
Ich hatte am Apple iPhone XS Max die WLAN-Telefonie immer eingeschaltet. Im Telekom-Netz wird diese automatisch nur dann verwendet, wenn der klassische Handyempfang schlecht ist. Bei o2 konnte ich auch vor der Aufschaltung der LTE-Station in Biebergemünd-Roßbach HD Voice nutzen. Zudem profitierte ich von einem sehr schnellen Rufaufbau.
Effekt ist reproduzierbar
Nun hatte ich WLAN Call testweise einmal abgeschaltet und staunte nicht schlecht: Der Mobilfunkempfang, der in meinem Büro im Keller nicht ideal ist, wurde zumindest dem S-Meter am iPhone zufolge schlagartig etwas besser. Ich hatte dann WiFi Calling reaktiviert und prompt war der LTE-Empfang wieder schlechter.
Der Effekt ist reproduzierbar, wenn auch nicht sehr stark ausgeprägt. Nach dieser Erfahrung habe ich mir nun angewöhnt, WLAN Call nur noch dann zu aktivieren, wenn ich den Dienst wirklich brauche. Zuhause kann ich mittlerweile im Telekom- und Telefónica-Netz über LTE telefonieren und surfen. Die Empfangsqualität ist mehr als ausreichend.
Hardware-Fehler beim iPhone?
An ein Software-Problem glaube ich nicht. Hintergrund könnte freilich meine spezifische Empfangslage sein. Ich tippe allerdings darauf, dass irgendwelche Bauteile im iPhone XS Max nicht hundertprozentig ideal abgeschirmt sind. Denkbar wäre, dass die WLAN-Schnittstelle je nach Nutzung zu Übersteuerungen der Mobilfunk-Einheit führt.
Interessant ist, dass man ansonsten noch nirgends von diesem Fehler gelesen hat Allerdings dürfte die Zahl der WiFi-Calling-Nutzer begrenzt sein. Wer zudem ohnehin sehr starken Mobilfunkempfang hat, wird durch WLAN Call keine Veränderung bemerken. Wer die WLAN-Anrufe nutzt, weil er gar keinen klassischen Handyempfang hat, kann den Effekt naturgemäß auch nicht reproduzieren.