DAB+-Sender Gelnhausen (Foto: Hessischer Rundfunk)
DAB+-Sender Gelnhausen (Foto: Hessischer Rundfunk)

hr über DAB+ in Gelnhausen: Diese Versorgungslücken wurden geschlossen

Wie berichtet hat der Hessische Rundfunk Ende vergangener Woche den seit langem geplanten DAB+-Sender Gelnhausen (Schnepfenkopf) in Betrieb genommen. Im hessenweit einheitlichen Kanal 7B werden nun mit einer Strahlungsleistung von 5 kW alle hr-Hörfunkprogramme verbreitet, um bisherige Versorgungslücken im Kinzigtal und im Spessart zu schließen.

Offizieller Sendestart in Gelnhausen war am 2. April. Inzwischen zeigt der Hessische Rundfunk in einem PDF-Dokument, das kostenlos von der Webseite der Rundfunkanstalt heruntergeladen werden kann, wie sich die Inbetriebnahme des Senders auf die Empfangsbedingungen des hr-Multiplexes ausgewirkt haben.

Empfangssituation vor der Inbetriebnahme des Senders Gelnhausen (Quelle: Hessischer Rundfunk)
Empfangssituation vor der Inbetriebnahme des Senders Gelnhausen (Quelle: Hessischer Rundfunk)

Verbesserungen vor allem östlich von Gelnhausen

Westlich der Barbarossastadt sorgten die Sender Großer Feldberg/Taunus und Frankfurt am Main (Europaturm) auch bisher schon für einen guten Empfang der DAB+-Programme des Hessischen Rundfunks. Östlich von Gelnhausen gab es im Kinzigtal eine jetzt geschlossene Versorgungslücke. Davon profitieren auch die Autofahrer, die auf der A66 zwischen dem Rhein-Main-Gebiet und Fulda unterwegs sind.

Der Vergleich mit der Versorgungskarte vor der Inbetriebnahme der neuen Sendeanlage zeigt aber auch: In den Seitentälern des Spessarts südöstlich von Gelnhausen hat sich der Empfang nach der Neuaufschaltung nicht wesentlich verbessert. Im Flörsbachtal und im Jossgrund gibt es nach wie vor Versorgungslücken.

In Bad Soden-Salmünster, Steinau und Schlüchtern gibt es nun zumindest außerhalb von Gebäuden guten Empfang (gelbe Darstellung). Für gute Indoor-Versorgung (Darstellung in Orange) reicht das Signal weiterhin nicht aus. Für Abhilfe könnte eine zusätzliche Sendeanlage in Schlüchtern sorgen.

Zu Zeiten des hessischen DAB-Pilotprojekts gab es in der Tat auch in Schlüchtern eine Sendeanlage für das terrestrische Digitalradio. Diese wurde nach der Einführung des neuen DAB+-Standards aber nie mehr in Betrieb genommen. Das mag aus Kostengründen verständlich sein. Für die Versorgung des östlichen Main-Kinzig-Kreises ist das aber fatal.

Empfangssituation seit der Inbetriebnahme des Senders Gelnhausen (Quelle: Hessischer Rundfunk)
Empfangssituation seit der Inbetriebnahme des Senders Gelnhausen (Quelle: Hessischer Rundfunk)

Wird es jemals flächendeckenden DAB+-Empfang geben?

Die Erfahrungen auch hier in der Region zeigen, dass es eine große Herausforderung sein wird, DAB+ flächendeckend anzubieten. Ein Füllsender – etwa auf der Flörsbacher Höhe – für Biebergemünd und vor allem für Flörsbachtal und den Jossgrund wäre sinnvoll, dürfte wirtschaftlich aber kaum darstellbar sein.

Andererseits ist es kaum vorstellbar, dass es künftig Regionen geben könnte, in denen gar kein terrestrischer Radioempfang mehr möglich wäre, wenn die analogen UKW-Sender abgeschaltet werden. Die jetzt noch im östlichen Main-Kinzig-Kreis über DAB+ unversorgten Gebiete haben zumindest in Mono guten hr-Empfang. Würde man UKW abschalten, so blieben die Radios stumm.