Telefónica versorgt seit der vergangenen Woche ganz Biebergemünd mit LTE. Bei der Deutschen Telekom ist das bereits seit 2015 der Fall und vor etwas mehr als einem Jahr hat die Telekom das Netz im Obergrund sogar um einen zweiten LTE-Träger erweitert, um zusätzliche Kapazitäten zu schaffen.
Und Vodafone? Der Düsseldorfer Mobilfunk-Netzbetreiber ist der große Verlierer unter den Providern in Biebergemünd. Bezüglich eines weiteren LTE-Ausbaus hört man seit Jahren nichts als Werbesprüche und selbst der GSM-Empfang ist im Netz des Düsseldorfer Betreibers nicht ideal.
Für die Versorgung Bieber und Roßbach nutzt Vodafone – wie schon seit Mitte der 90er Jahre des vergangenen Jahrhunderts – die Rundstrahlantenne der Deutschen Telekom mit. Vodafone liefert damit das schwächste GSM-Signal aller Netzbetreiber in diesen Biebergemünder Ortsteilen. Vor allem die Versorgung innerhalb von Gebäuden lässt zu wünschen übrig.
Funkloch auf der Bundesstraße
Anders als Telekom und Telefónica versorgt Vodafone auch die Bundesstraße 276 nicht optimal. Zwischen den Biebergemünder Ortsteilen Lanzingen und Kassel ist das Signal so schwach, dass Telefonate im Auto ohne Außenantenne nicht möglich sind.
LTE und UMTS gibt es nur im Norden von Biebergemünd. Der Ortsteil Wirtheim ist sehr gut versorgt, Kassel und Lanzingen haben noch mäßigen Empfang, weiter südlich gibt es dann nur noch GSM. Damit ist Vodafone das Mobilfunknetz, das in Biebergemünd derzeit am wenigsten zu empfehlen ist.
Besserung nicht in Sicht
Eine Besserung ist auf Jahre nicht absehbar. Um in Bieber und Roßbach LTE an den Start zu bringen, müsste der von der Telekom-Tochter DFMG betriebene Funkmast oberhalb von Roßbach getauscht werden. Der bisherige Mast verträgt aus statischen Gründen keine zusätzlichen Antennen mehr.
Telekom und Telefónica sind gut versorgt. Damit würden sich diese beiden Netzbetreiber kaum an den Kosten für einen Masttausch beteiligen. Dass Vodafone aus wirtschaftlichen Gründen die Kosten nicht alleine tragen möchte, leuchtet ein.
Schlechter Empfang auf der B276 bleibt wohl dauerhaft
Selbst wenn es Vodafone gelingen würde, diese Lücke im 4G-Netz zu schließen, würde der sehr schwache Empfang zwischen Kassel und Lanzingen verbleiben. Die Standorte für das GSM-Netz wurden seinerzeit für die in den 90er Jahren üblichen 8-Watt-Autotelefone geplant, nicht für die heutigen Handys mit maximal 2 Watt Leistung, die nicht einmal über ausziehbare Antennen verfügen.
Reichte die Versorgung für die vor 20 bis 25 Jahren üblichen Mobiltelefone aus, so müsste heute eine zusätzliche Basisstation – etwa im Bereich Lanzingen – die Lücke schließen. Dass Vodafone diese Kosten auf sich nimmt, um letztendlich recht wenige Kunden zusätzlich zu erreichen, erscheint mehr als unrealistisch.