Vor wenigen Tagen nahm Arabella Kult den Testbetrieb auf. Heute Nachmittag um 14.58 Uhr ging es mit einem Countdown offiziell los. Nachmittags wurde das Programm spärlich moderiert. Später ging der Sender zu einem Nonstop-Musikprogramm über, das nur durch die stündlichen Nachrichten unterbrochen wird.
Auf seiner Webseite kündigt Arabella Kult an, im Endausbau bayernweit über DAB+ senden zu wollen. Dabei stellt sich die Frage, wie das realisierbar sein könnte, denn in vielen Regionen stehen dafür bislang überhaupt keine Übertragungskapazitäten mehr zur Verfügung.
Zum Start ist das Programm in den regionalen Multiplexen von München, Nürnberg, Augsburg, Ingolstadt und im Allgäu zu empfangen. Zum 1. Juli wird der Sendebetrieb im oberbayerischen Voralpenland aufgenommen. Ganz Ostbayern, Unter- und Oberfranken bleiben aber auf absehbare Zeit unversorgt.
Ungewöhnliches Musikformat
Das Musikformat ist ungewohnt, irgendwie ein Kulturschock und doch interessant. Es erinnert so ein bisschen an die ersten Hörfunkprogramme der ARD-Landeswellen in den 70er und 80er Jahren, vielleicht auch an Radio Luxemburg oder an die deutschsprachigen Urlaubssender in Italien und Spanien.
Es ist für jeden etwas dabei, jeder wird aber auch auf Titel stoßen, die eigentlich ein Abschaltkriterium sein könnten. Ich persönlich finde es spannend, dass man nicht im Voraus schon zumindest ungefähr weiß, was man in den nächsten fünf oder zehn Minuten zu hören bekommt.
Aber ob ein solches Format heutzutage noch erfolgreich sein kann – noch dazu „nur“ auf DAB+ und im Internet? Da habe ich durchaus meine Zweifel. Zumindest ist das aber etwas, was man in dieser Form bei Spotify & Co. nicht bekommt. Wünschenswert wären allerdings ein erkennbares Programmkonzept auf der Webseite, zumindest in den Prime Times am Morgen und Nachmittag moderierte Sendungen und vor allem keine Fake-Höreranrufe wie heute während der ersten Sendestunde. Letzteres ist nämlich – mit Verlaub – peinlich.