Anfang Januar hatte ich hier im Blog bereits darüber berichtet, dass der südwestafrikanische Rundfunk NBC seine offenen Shoutcast-Streams durch ein Pay-Angebot namens NBC Plus ersetzt hat. Ich wollte das Bezahl-Angebot einmal ausprobieren und habe mich auf der dafür vorgesehenen Webseite registriert.
Für den Test habe ich das Sieben-Tage-Abonnement für 25 Rand, umgerechnet etwa 1,60 Euro, gewählt. Für die Zahlung habe ich meine Debit MasterCard von N26 genutzt, zumal dann keine Extra-Kosten für den Auslandseinsatz anfallen. Zudem gibt es hier eine Zwei-Faktor-Authentifizierung. Nach dem Zahlungsvorgang auf der NBC-Webseite musste ich über die N26-App bestätigen, dass die Transaktion tatsächlich gewünscht wird.
Zahlung klappt – Zugangsdaten kommen nicht an
Die Zahlung klappte einwandfrei und wurde per E-Mail bestätigt. In einer weiteren E-Mail wurde angekündigt, meine Zugangsdaten würden nun erstellt. Nach maximal 30 Minuten seien die Daten per E-Mail oder auf das Mobiltelefon (per SMS?) unterwegs. Diese Zugangsdaten, ohne die das Abonnement nicht nutzbar ist, habe ich aber nie erhalten.
Nachfragen unter der für NBC Plus genannten E-Mail-Adresse werden nicht beantwortet. Telefonisch habe nur jemanden erreicht, der keiner mir verständlichen Sprache mächtig war und – mit Verlaub – generell nicht den hellsten Eindruck hinterlassen hat. Die Kollegen des Funkhaus Namibia meinten auf meine Nachfrage via Facebook, ich möge den Vorgang doch einmal per E-Mail einsenden. Das habe ich gemacht, doch auch daraufhin habe ich nichts gehört.
Das Abo-Problem ist kein Einzelfall
Ein Hobbyfreund, der ebenfalls versucht hatte, NBC Plus zu abonnieren, kam erst gar nicht so weit wie ich. Bei ihm werden schon die Kreditkartenzahlungen abgelehnt – warum auch immer. Auch ihm hat die NBC auf E-Mail-Nachfrage hin nicht geantwortet.
Die Mitarbeiter des deutschen Hörfunkprogramms des staatlichen Rundfunks aus Windhoek können ganz sicher nichts für dieses Desaster und auch die NBC selbst trifft nur bedingt eine Schuld, da für das Pay-Angebot offenbar ein in Südafrika ansässiger externer Dienstleister verantwortlich ist. Allerdings fragt man sich dann doch, warum die NBC – wie schon beim früheren Stream-Provider – zielsicher immer Kooperationspartner auswählt, die ihren Job schlicht nicht verstehen.
Ich finde es schade, dass sich die NBC auf diesem Weg abschottet. Aktuell kann ich nur davon abraten, ein NBC-Plus-Abonnement abzuschließen. Den Kollegen in Windhoek kann man wiederum nur den Rat geben, vielleicht doch einmal Leute zu Rate zu ziehen, die ihr Handwerk verstehen. Wie man professionelles Radio macht, das zudem zuverlässig im Internet zu empfangen ist, zeigt beispielsweise seit Jahren der private NBC-Mitbewerber Hitradio Namibia.