Mitte Januar hatte die Werbeabteilung von Vodafone wieder einmal die „Errungenschaften“ des Düsseldorfer Mobilfunk-Netzbetreibers für ländliche Regionen herausgestellt. Ich konnte mir daraufhin den Kommentar nicht verkneifen, dass hinsichtlich der Versorgung im hessischen Spessart seit Jahren nur leere Versprechungen kommen.
Zuletzt hatte Vodafone Anfang Dezember von einem größeren Ausbau in Hessen gesprochen. Auf Nachfrage konnte das Unternehmen aber nicht einmal sagen, ob sich die Netzabdeckung in Biebergemünd verbessern wird. Aus Kundensicht sind das – mit Verlaub – große Töne, denen aber keine Taten folgen.
Auch jetzt sieht es nicht anders aus. Auf mein Nachhaken hin teilte Vodafone einige Tage später mit: „Update: Leider konnte das geplante Upgrade auf 4G wegen technischer Gegebenheiten bisher nicht in 63599 Biebergemünd durchgeführt werden. Daran arbeiten wir, einen verbindlichen Termin kann ich Dir aktuell leider nicht nennen.“
Statik-Probleme seit Jahren bekannt
Welch neue Erkenntnis, dass der Mast, der die Basisstationen aller drei Mobilfunk-Netzbetreiber beherbergt, statisch aus- bzw. sogar überlastet ist. Fakt ist, dass Vodafone für GSM seit 1994 die Rundstrahlantenne der Deutschen Telekom mitnutzt. Die Telekom betreibt für LTE am gleichen Standort mittlerweile eine Zwei-Sektor-Site. Da fragt man sich zum einen, ob es nicht sinnvoll wäre, auch GSM über die Richtantennen zu betreiben, und zum anderen, warum Vodafone und Telekom die für GSM seit Jahrzehnten bestehende Kooperation nicht auch für LTE fortsetzen.
Fakt ist allerdings auch, dass die früheren E-Plus-Antennen nach der Übernahme der E-Plus Gruppe durch Telefónica nicht mehr benötigt werden. Dadurch sollte sich die Statik-Situation entspannen. Zudem wäre es möglich, nach dem GSM-Umbau die Rundstrahlantenne abzubauen und den Mast zu kürzen, um vielleicht Platz für eine zusätzliche Antennenanlage zu schaffen.
Für die Kunden im Biebergemünder Obergrund ist es jedenfalls sehr unbefriedigend, weiterhin in zwei von drei deutschen Mobilfunknetzen von der mobilen Internet-Nutzung faktisch ausgeschlossen zu sein. EDGE im GSM-Netz ist nun wirklich nicht mehr zeitgemäß.