Radio Primavera ist seit mehr als 30 Jahren „mein“ Lokalradio. Der Sender kommt aus Aschaffenburg und funkt offiziell für den bayerischen Untermain. Redaktionell wird aber auch die angrenzende hessische Region mit berücksichtigt.
Zuletzt war Radio Primavera in der Media Analyse nicht ganz so erfolgreich. Das dürfte entscheidend dazu beigetragen haben, dass der Sender sein Programm leicht modifiziert hat. Neuer Claim ist nun „meine Heimat, meine Hits“.
Verändertes Musikkonzept
Das Lokalradio strahlt wieder mehr Musik-Klassiker aus als zuletzt. Die Musikauswahl ist insgesamt etwas abwechslungsreicher geworden. Leider traut sich Radio Primavera aber nicht viel. So hört man fast nur nur Titel, die seit Jahrzehnten ohnehin schon „totgenudelt“ werden.
Positiv ist, dass Daniel Fleckenstein wieder die Frühsendung moderiert – ein wie ich finde sehr guter Mann, der sein Handwerk versteht. Was mir nicht gefällt: Radio Primavera gönnt sich werktäglich von 10 bis 11 Uhr eine „Auszeit“ und sendet nur Nonstop-Musik. Wie sagte ein Freund und Kollege letztens: „Das ist eigentlich eine Bankrott-Erklärung an das Medium Radio.“ Treffender kann man es kaum ausdrücken.
Mehr redaktionelle Inhalte wären wünschenswert
Was mir am meisten fehlt, sind Inhalte. Morgens von 6 bis 7 Uhr tut sich abseits der halbstündlichen Nachrichten im Programm sehr wenig. Dabei möchte ich im Lokalradio doch Informationen aus meiner Region hören – gerade in den Kernzeiten morgens und am Nachmittag.
Ich denke, dass Radio Primavera mit seinem neuen Musik-Konzept bei vielen Hörern punkten kann. Dennoch würde ich mir wünschen, dass es tagsüber ein durchgehend moderiertes Programm gibt und der Sender etwas mehr Zeit und Geld in die Redaktion investiert. Dann hätte Radio Primavera das Zeug dazu, ein richtig guter Regionalsender zu werden.