Als DAB+ am 1. August 2011 in Deutschland an den Start ging, gehörte Absolut Radio zu den Pionieren auf diesem neuen Verbreitungsweg. Das Album-Format, das man fast als eine Art deutsches Radio-Caroline-Pendant bezeichnen konnte, war innovativ, suchte in der deutschen Radiolandschaft seinesgleichen, ließ sich aber nicht vermarkten.
Absolut Radio wurde im bundesweiten DAB+-Multiplex durch Absolut relax ersetzt, das mit seinem Softpop-Programm noch heute bundesweit im terrestrischen Digitalradio sendet. Absolut Radio wurde fortan nur noch als unmoderiertes Musikprogramm im Internet ausgestrahlt. Doch auch damit ist jetzt Schluss.
Absolut musicXL ist kein echtes Radio
Aus Absolut Radio wurde Absolut musicXL. Das Album-Format blieb. Es wird weiterhin nicht moderiert und selbst stündliche Nachrichten oder redaktionelle Beiträge sucht man vergebens. Das ist – mit Verlaub – kein Radio, sondern ein aus meiner Sicht völlig überflüssiges Musikdateien-Shuffle-Playout.
Absolut Radio ist wiederum jetzt der Oberbegriff der insgesamt fünf Spartenkanäle, die das Unternehmen bietet. Das ist neben Absolut relax und Absolut musicXL das regional auch über DAB+ sendende Absolut hot. Dazu kommen die Webradios Absolut Oldie Classics und Absolut Bella.
Absolut Radio im 2. DAB+-Bundesmux?
Gespannt darf man sein, wann nun der zweite bundesweite DAB+-Multiplex an den Start geht, an dessen Betreibergesellschaft Antenne Deutschland neben Media Broadcast auch Absolut Radio beteiligt ist. Auf diesem Weg könnten die fünf Absolut-Radio-Programme dann auch den Weg ins terrestrische Radio finden.
Die Musikformate gehen in Ordnung und stellen durchaus eine Bereicherung dar. Wünschenswert wäre aber etwas mehr Engagement bei der Programmgestaltung. Wenn Radio heutzutage nur noch Musik im Shuffle-Modus bietet, dann schafft sich dieses Medium nämlich selbst ab. Einen reinen Musikkanal bekommen Spotify & Co. nämlich besser hin.